Kardinal: Umweltschutz ins Kirchenrecht einfügen
Der frühere Leiter der Vatikan-Behörde für Gesetzestexte Kardinal Francesco Coccopalmerio hat vorgeschlagen, aktiven Umweltschutz im katholischen Kirchenrecht festzuschreiben. Demnach solle es zur "schwerwiegenden Pflicht" aller Gläubigen werden, nicht nur Umweltschädigung zu unterlassen, sondern im Alltagsverhalten und durch besondere Initiativen den gemeinsamen Lebensraum Erde zu verbessern. Die Kurienbehörde für Gesetzestexte könne einen entsprechenden Vorschlag dem Papst unterbreiten, sagte der Kardinal laut der italienischen Internetseite Vatican Insider (Dienstag). Coccopalmerio äußerte sich auf einer nichtöffentlichen Tagung zu katholischen Investments und Klimapolitik.
Papst Franziskus hatte mit seiner Enzyklika "Laudato si" (2015) und bei zahlreichen anderen Gelegenheiten die Verantwortung von Katholiken für die Schöpfung und besonders für den Kampf gegen den Klimawandel betont. Unter anderem kündigten im April mehrere katholische Banken, der Hilfswerke-Dachverband Caritas Internationalis und einzelne Bistümer an, ihr Geld aus Anlagen in Erdöl, Gas und Kohle abzuziehen. Auch setzen Diözesen vermehrt auf Elektro-Autos oder Solarzellen auf Kirchendächern. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger hat angekündigt, seine Diözese bis 2030 klimaneutral machen zu wollen.
Im Rahmen eines weltweiten Gipfels von Klima-Initiativen vom 12. bis 14. September in San Francisco wollen Mitglieder des "Global Catholic Climate Movement" ihren Ausstieg aus Investitionen in fossile Brennstoffe erklären. In der Bewegung haben sich nach eigenen Angaben mehr als 650 katholische Organisationen zusammengeschlossen. (bod/KNA)