NS-Zeit - Als in der Nacht auf den 12. März 1938 die Wehrmacht zum "Anschluss" in Österreich einmarschierte, mussten sich auch die österreichischen Bischöfe der Frage stellen: Kooperation, Neutralität oder Widerstand? An ihrer Spitze stand in diesem eminent politischen Augenblick ein eher unpolitischer Mann, ein Seelsorger, dem dann lange Zeit das Stigma des Kollaborateurs anhaftete: Kardinal Theodor Innitzer (1875-1955), Erzbischof von Wien. Das Bild des den Versprechen der NS-Größen blind Vertrauenden, das etwa Otto Preminger in seinem Hollywood-Epos "Der Kardinal" zeichnet, ist erst Jahrzehnte später einer differenzierteren Sicht gewichen.
Artikel lesen