Erzbischof Schick: Es ist ein Skandal

800 Millionen Menschen weltweit haben nach den Worten von Bambergs Erzbischof Ludwig Schick zu wenig zu essen, unter ihnen zahllose Kinder. Alle fünf Sekunden verhungere ein Mensch, erklärte er in einer Botschaft zum Welternährungstag am Sonntag. Dies sei ein Skandal. "Hunger muss nicht sein. Es gibt genug Nahrung. Und wir können dazu beitragen, dass alle Menschen genügend zu essen haben." Der Erzbischof rief die Menschen in Deutschland auf, das eigene Konsumverhalten überdenken.
Schick: Spenden, was man einspart
In der Bundesrepublik werden nach Schicks Worten jedes Jahr 18 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Mit den weltweit vernichteten Lebensmitteln ließen sich alle Hungernden ernähren, so der Vorsitzende der Weltkirche-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz. Jeder solle mehr darüber nachdenken, was er an Nahrungsmitteln wirklich benötige. "Was wir einsparen, wenn wir nicht unnötige Lebensmittel kaufen, können wir spenden für die, die Hunger leiden", fügte Schick hinzu.
Der Erzbischof verwies zugleich auf den Zusammenhang von Frieden und Ernährung. "Wo Menschen in Frieden leben, gibt es in der Regel keinen Hunger, und es können Fortschritte bei der Nahrungsmittelproduktion verzeichnet werden." In Krisenregionen wie Syrien oder dem Sudan nehme hingegen der Hunger wieder zu. - Schick hatte 2009 die Stiftung "Brot für alle Menschen" ins Leben gerufen. Diese fördert vor allem Landwirtschaft und Gartenbau zur Nahrungserzeugung und hilft bei Ernteausfällen oder Naturkatastrophen durch Lebensmittellieferungen. (KNA)
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