Künstler Gilbert & George beteiligen sich am Reformationsgedenken

"Sündenbock-Bilder" zum Lutherjahr

Veröffentlicht am 06.12.2016 um 19:41 Uhr – Lesedauer: 
"Sündenbock-Bilder" zum Lutherjahr
Bild: © KNA
Kunst

Berlin ‐ Die britischen Künstler Gilbert & George provozieren. Zum Beistpiel die katholische Kirche. Im Lutherjahr 2017 wollen sie in der Berliner St.-Matthäus-Kirche "Sündenbock-Bilder" ausstellen.

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Die für ihre provokanten Aktionen bekannten britischen Künstler Gilbert & George beteiligen sich mit "Sündenbock-Bildern" am Lutherjahr 2017. Die beiden wollten in der Berliner St.-Matthäus-Kirche eine speziell für diesen Ort entwickelte Auswahl an Fotoarbeiten aus ihrer bekannten Serie zeigen, teilte die Stiftung Kunst und Kultur am Montag mit.

Pfarrer Christhard-Georg Neubert erklärte als Direktor der Stiftung St. Matthäus: "Wir haben Gilbert & George eingeladen, weil wir meinen, dass es zu den Frieden stiftenden Aufgaben der Kirche gehört, gefährliche Feindbilder zu benennen, abzubauen und zur Versöhnung beizutragen, ohne die Wirklichkeit schön zu reden."

Die Schau, die am 19. Mai 2017 beginnt, gehört zu einem dreiteiligen Ausstellungsprojekt unter dem Titel "Luther und die Avantgarde". Insgesamt setzen sich rund 65 internationale Künstler mit dem geistigen Erbe des Reformators auseinander. Zentraler Ausstellungsort ist das alte Gefängnis in der Lutherstadt Wittenberg. Daneben werden die Matthäus-Kirche in Berlin und die Karlskirche in Kassel bespielt. Gilbert Prousch (73) und George Passmore (74), die als Künstlerpaar arbeiten, präsentieren großformatike Werke. Als "eine Salve gegen den Katholizismus" bezeichnete die Neue Züricher Zeitung 2007 ihre "Sonofagod Pictures". (luk/dpa)

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