Schau will nach dem kulturellen Wert von Heiligen fragen

Ausstellung über heiligen Benno in Meißen

Veröffentlicht am 22.12.2016 um 11:56 Uhr – Lesedauer: 
Kultur

Meißen ‐ Zum Reformationsjubiläum 2017 bereitet die Meißener Albrechtsburg eine Ausstellung über Bischof Benno von Meißen vor. Dafür kehren Reliquien und Insignien des Heiligen an den Ort seines Wirkens zurück.

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Zum Reformationsjubiläum 2017 bereitet die Meißener Albrechtsburg eine große Ausstellung über Bischof Benno (um 1010-1106) von Meißen vor. Dafür kehren auch einige Reliquien und Insignien des ersten sächsischen Heiligen an den Ort seines Wirkens zurück, wie die staatliche Schlösserverwaltung am Donnerstag mitteilte. "Ein Schatz nicht von Gold" (12. Mai bis 5. November) soll nach dem kulturellen Wert von Heiligen und ihrem Platz in der Gesellschaft bis in die Gegenwart fragen und einzigartige Kunstwerke aus dem In- und Ausland teilweise erstmals zusammenführen.

Bischof Benno ist Patron des Bistums Dresden-Meißen, Bayerns und Münchens. Die dortige Frauenkirche stellt für die Schau seinen Hirtenstab und das Silberreliquiar zur Verfügung. Sie waren ebenso wie Gewand und Gebeine 1576 dem Herzog von Bayern übergeben worden. Die seit dem Mittelalter als Benno-Reliquie verehrte Mitra kommt aus der Dresdner Hofkirche. Der Bischofshut war in den Wirren der Reformation nach München gerettet worden und 1942 als Weihgeschenk des Erzbistums München und Freising nach Sachsen zurückgekehrt.

Nach Angaben der Kuratoren war für die Odyssee von Bennos Reliquien und Insignien auch eine 1524 veröffentlichte Flugschrift von Martin Luther verantwortlich, in der er den Bischof als Abgott und Teufel brandmarkte. Bennos Heiligsprechung 1523 hatte eine reichsweit geführte Kontroverse ausgelöst. (dpa)