El Salvadors Bischöfe zu Besuch beim Papst

Heiligsprechung Romeros noch in diesem Jahr?

Veröffentlicht am 23.03.2017 um 12:20 Uhr – Lesedauer: 
Vatikan

Rom  ‐ Am 15. August wäre Oscar Romero 100 Jahre alt geworden. Ein gutes Datum für eine Heiligsprechung, findet El Salvadors Botschafter. Die Bischöfe des Landes sprachen unterdessen noch einmal beim Papst vor.

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Die Heiligsprechung des ermordeten Erzbischofs Oscar Romero (1917-1980) könnte nach Einschätzung des Botschafters von El Salvador beim Heiligen Stuhl möglicherweise noch in diesem Jahr erfolgen. Es gebe bislang noch keinen genauen Termin, "aber wir sind sehr zuversichtlich", sagte Manuel Roberto Lopez Barrera am Mittwoch in Rom. Ein schönes Datum wäre jedoch der 15. August, der 100. Geburtstag Romeros, so der Botschafter. Er äußerte sich anlässlich der Vorstellung eines Musicals über Romero am Sitz von Radio Vatikan.

Papst zufrieden mit Heiligsprechungsprozess

Papst Franziskus zeigte sich bei einem Treffen mit den Bischöfen El Salvadors in den vergangenen Tagen laut Lopez sehr zufrieden über den Fortgang des Heiligsprechungsprozesses. Nach Medienberichten wollten die Bischöfe beim Papst für eine Beschleunigung des Verfahrens werben. El Salvadors Präsident Salvador Sanchez Ceren habe sich der Initiative mit einem Brief an Franziskus angeschlossen.

Die Bischöfe El Salvadors, die derzeit ihren sogenannten Ad-Limina-Besuch in Rom absolvieren, luden Franziskus für den 15. August in das mittelamerikanische Land ein, wie Lopez weiter mitteilte. Der Papst habe darauf erwidert, er könne noch keinen genauen Termin für einen Besuch nennen.

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Video: © www.katholisch.de

Am 15. August 1917 wird Oscar Romero in El Salvador geboren. Gemeinsam mit Adveniat hat katholisch.de eine dreiteilige Serie über das Leben des Seligen produziert. In Teil eins geht es um den kleinen Jungen, der zu einem Vorbild einer ganzen Nation heranwächst.

Eine Heiligsprechung des Märtyrers ist nach jüngsten Angaben aus dem Vatikan näher gerückt. Kurienerzbischof Vincenzo Paglia teilte mit, er habe zuletzt Informationen über ein mögliches Wunder erhalten, das auf Fürsprache Romeros gewirkt worden sein soll. Es handle sich um eine schwangere Frau in El Salvador, die aus medizinischer Sicht samt ihrem Kind keine Überlebenschance mehr gehabt habe und dann auf unerklärliche Weise gerettet worden sei. Dieser Wunderbericht muss nun von Medizinern, Ärzten sowie den Bischöfen und Kardinälen der Heiligsprechungskongregation geprüft werden. Die letzte Entscheidung liegt beim Papst.

Romero, der sich für Arme und Entrechtete einsetzte, gilt als einer der prominentesten Vertreter der lateinamerikanischen Befreiungstheologie. Er wurde am 24. März 1980 in seiner Bischofsstadt San Salvador während eines Gottesdienstes niedergeschossen. Als Auftraggeber des Mordes stehen Militärs im Verdacht; die Hintergründe wurden jedoch nie vollständig geklärt. Am 23. Mai 2015 sprach Franziskus ihn als Märtyrer selig. In diesem Jahr jährt sich sein Geburtstag zum hundertsten Mal.

Verfahren stockte aufgrund innerkirchlicher Widerstände

Kurienerzbischof Paglia ist in dem vatikanischen Verfahren Anwalt für die Heiligsprechung Romeros, der wegen seines Einsatzes für Arme und Entrechtete vor allem in Lateinamerika verehrt wird. Der am 15. August 1917 geborene Romero wurde im Mai 2015 als Märtyrer seliggesprochen. Nachdem das Verfahren aufgrund von innerkirchlichen Widerständen jahrelang stockte, hatte Papst Benedikt XVI. (2005-2013) den Weg zu seinem Abschluss im Dezember 2012 kurz vor seinem Rücktritt frei gemacht.

Märtyrer, also aus Hass gegen ihren Glauben getötete Katholiken, können ohne Anerkennung eines Wunders seliggesprochen werden. Für eine etwaige nachfolgende Heiligsprechung eines Märtyrers ist jedoch - wie auch bei allen anderen Personen - in der Regel ein Wunder nötig, das auf Fürsprache des Kandidaten zurückgeht. Es muss nach dessen Seligsprechung erfolgt sein. (KNA)