Vatikan fordert vor UN "Recht auf Heimat"
Der Vatikan hat bei den Vereinten Nationen ein «Recht auf Heimat» für alle Menschen gefordert. Die Garantie von menschenwürdigen Lebensbedingungen, Frieden und Sicherheit in der Heimat sei der "ehrlichste, verständlichste und effektivste Weg", um die Ursachen von Zwangsmigration zu bekämpfen, sagte der Migrationsbeauftragte des Papstes, Michael Czerny, am Montagabend (MEZ) in New York. Unvorhersehbare und gefährliche Migrationsbewegungen seien ein "Barometer der Ungerechtigkeit", so Czerny laut dem vom Vatikan verbreiteten Redemanuskript. Der Jesuit sprach bei einer vom Heiligen Stuhl organisierten Begleitveranstaltung zur zweiten informellen Sitzung der Vereinten Nationen, die sich derzeit in New York mit dem Thema "große Migrations- und Flüchtlingsbewegungen" befasst.
Migration könne nur dann sicher, regulär und verantwortlich erfolgen, wenn sich die Menschen in ihren Ursprungsländern frei fühlten. "Migration heutzutage zu einer Option statt zu einer Notwendigkeit zu machen, ist eine enorme Herausforderung", so Czerny. Um dieses Ziel zu erreichen, brauche es weltweite Zusammenarbeit. Er forderte Abkommen zur Arbeitnehmerfreizügigkeit und zur Gewährung der Rechte von Flüchtlingen, Migranten und Asylsuchenden. Zudem müssten neue legale Wege für Migranten und Asylsuchende geschaffen werden. Nur so könne der Kampf gegen den Menschenhandel gewonnen werden.
Als Flucht- und Migrationsursachen führte der Vatikan-Beauftragte Kriminalität, Korruption, Kriege, Verfolgungen und Diktatur auf; zudem Naturkatastrophen und negative Folgen des Klimawandels sowie Armut und extreme wirtschaftliche Ungleichheiten. Angesichts dessen forderte er nachhaltige und eingliedernde Entwicklung, eine Entwicklungshilfe, die Arme wirklich erreiche und einbeziehe, sowie absolute Uneigennützigkeit bei Hilfsaktionen.
Ebenso nötig sei eine Unterstützung demokratischer Prozesse. Im Namen des Vatikan forderte der Jesuit zudem einen Stopp des Waffenhandels und skrupelloser Kämpfe um Ressourcen und Gebiete. "Lasst uns Nein sagen zu einer Ökonomie der Ausgrenzung und Ungleichheit, in der das Geld regiert, statt zu dienen", zitierte Czerny Papst Franziskus. (KNA)