Bischöfe halten Beschluss der Behörden für falsch

Kirche protestiert gegen Rosenkranz-Verbot

Veröffentlicht am 26.05.2017 um 11:25 Uhr – Lesedauer: 
Religionsfreiheit

Manila ‐ Die Philippinen haben religiöse Symbole in Autos verboten. Der Grund: Die Sicht könne versperrt und damit die Sicherheit gefährdet sein. Die Bischofskonferenz sieht das allerdings anders.

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Gottvertrauen statt Sicherheit: Die katholische Kirche der Philippinen protestiert gegen das Verbot von Rosenkränzen und anderen religiösen Symbolen in Autos, wenn sie die Sicht des Fahrers behindern. Viele Autobesitzer des Inselstaates haben an Rückspiegeln, Armaturenbrettern und als Sonnenschutz größere Mengen weltlicher, aber auch religiöser Symbole wie Rosenkränze, Jesusbilder und Madonnen befestigt. Die Behörden haben daher vor einer Woche ein "Verbot von Sichthindernissen aus Sicherheitsgründen" erlassen.

Die Behörden "lägen falsch" damit, sagte ein Sprecher der Philippinischen Bischofskonferenz, Jerome Secillano, dem asiatischen katholischen Pressedienst Ucanews (Donnerstag). Nicht Rosenkränze oder Statuen seien Ursachen für Unfälle, sondern "technische Probleme, unfähige Fahrer und rücksichtsloses Fahrverhalten".

Protest kam auch vom Verband der Fahrer und Besitzer von Jeepneys. Dessen Präsident George San Mateo warnte die Behörden: "Mischt euch nicht in das Gottvertrauen der Fahrer ein." Die auf den Philippinen allgegenwärtigen Jeepneys sind zu Kleinbussen umgebaute Jeeps mit bis zu 14 Sitzplätzen. Diese Jeepneys sind in der Regel knallbunt und mit einer Vielzahl an religiösen Symbolen, Sinnsprüchen und Bibelzitaten versehen. (KNA)

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