Eugen-Biser-Stiftung würdigt den Theologen
Mit einer Reihe von Veranstaltungen, Publikationen und Gedenkfeiern erinnert die Eugen-Biser-Stiftung an ihren Namensgeber, der am 6. Januar 100 Jahre alt geworden wäre. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx wird am 12. Januar um 16 Uhr in der Universitätskirche Sankt Ludwig in München einen Gedenkgottesdienst feiern und damit auch Bisers 27-jährige Tätigkeit als Universitätsprediger würdigen. Dabei soll eine Gedenktafel enthüllt werden.
Die Katholische Akademie Bayern veranstaltet am 2. Februar mit der Stiftung eine Tagung zum Thema "Christentum und Säkularität - Impulse aus der Theologie Eugen Bisers". Referenten sind der frühere Verfassungsrichter Paul Kirchhof, der emeritierte Münchner Professor für Systematische Theologe an der Evangelisch-Theologischen Fakultät, Gunther Wenz, und der Professor für Christliche Philosophie in München, Martin Thurner.
"Eugen Biser Handbuch" geplant
Bereits seit Oktober findet in der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München eine 13-teilige Vorlesungsreihe über Bisers wissenschaftliches Werk statt. Am 12. Januar widmet sich der Salzburger Fundamentaltheologe Gregor Maria Hoff Bisers Buch "Glaubensverständnis". Die Vorträge dienen als Grundlage für ein "Eugen Biser Handbuch", das Ende 2018 im Freiburger Verlag Herder erscheinen und künftig zur umfassenden Einführung in Bisers Werk dienen soll.
Ein kleiner, aber großer Mann
Still war es um Eugen Biser in den vergangenen Jahren geworden. Der 96-jährige Religionsphilosoph kam zu Hause kaum mehr aus seinem Bett. Jetzt ist der Theologe gestorben. (Porträt vom 25. März 2014)Bereits neu herausgekommen im Herder-Verlag ist "Gottesbilder - Eugen Biser als theologischer Grenzgänger". Darin blicken Wissenschaftler aus unterschiedlichen Perspektiven, auch aus denen der Musik, Malerei und Psychologie, auf Bisers theologisches Ringen mit dem Gottesgedanken.
Der katholische Priester Eugen Biser (1918-2014) war ein international angesehener Fundamentaltheologe und Religionsphilosoph. In München hatte er den Romano-Guardini-Lehrstuhl für Christliche Weltanschauung und Religionsphilosophie inne. Er starb am 25. März 2014 in München im Alter von 96 Jahren.
Sein umfangreiches Werk umfasst neben 150 Büchern weitere rund 1.400 Titel. Sein Grundanliegen war, das Christentum als "therapeutische Religion" gegen die verbreitete Resignation wiederzuentdecken. Biser erhielt viele Auszeichnungen, darunter den höchsten Orden des Freistaats Bayern. Die von ihm 2002 gegründete und nach ihm benannte Stiftung führt sein Werk weiter und engagiert sich unter anderem im interreligiösen Dialog. (luk/KNA)