Franziskus-Verwandte stellt ihre Gemälde zeitgleich zum Papstbesuch aus

Gestatten: Bergoglio, Cristina Bergoglio

Veröffentlicht am 23.08.2018 um 12:38 Uhr – Lesedauer: 
Papstreisen

Bonn ‐ Sie malt Brücken, er trägt den Titel "größter Brückenbauer". Während Papst Franziskus sich auf seine Irland-Reise vorbereitet, ist die Kunst seiner Verwandten Cristina Bergoglio bereits in Dublin.

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Zufälle gibt's: Eine Nichte des Papstes stellt ihre Gemälde zur selben Zeit in Dublin aus, in der auch Franziskus in die irische Hauptstadt kommt. 24 Gemälde auf Leinwand von Cristina Bergoglio (50) werden noch bis zum 30. August in der Doorway Gallery unweit des Trinity College gezeigt. Die Galerie habe von dem berühmten Verwandten der Künstlerin erst bei der Ausstellungseröffnung erfahren, als der Argentinische Botschafter in Irland sie als solche vorstellte, sagte eine Mitarbeiterin am Mittwoch dem Onlineportal Crux.

Begegnen werden sich die beiden Bergoglios in Dublin hingegen nicht: Der Papst ist ab Samstag 36 Stunden im Land und hat ein volles Programm, die Malerin ist wenige Tage nach der Ausstellungseröffnung an ihren Wohnort Madrid zurückgekehrt. Cristina Bergoglio ist Papst Franziskus nur einmal im Leben begegnet – im Vatikan. Damals schenkte sie ihm ein Bild von Assisi. Sie brauche keine persönliche Aufmerksamkeit von ihm, auch wenn sie ihren Onkel zutiefst liebe, schreibt Bergoglio in einen Brief, aus dem Crux zitiert. Wenn er nicht so beschäftigt wäre, würde er ihre Ausstellung besuchen. "Ich spüre, er tut das bereits in seinem Herzen", so die Künstlerin.

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Dass ihre Bilder nun zur selben Zeit in Dublin ausgestellt werden, in der Franziskus seinen Irland-Besuch macht, sieht sie als einen "Wink vom Universum". Es zeige ihr, dass sie auf der richtigen Spur sei. Was sie mit dem Papst eine, sei "der Mut, das zu leben, was wir lieben", schreibt Bergoglio.

Auch thematisch scheint die Ausstellung zu Papst Franziskus zu passen. Die Hälfte der 24 Gemälde "Urban Sensations" zeigen Brücken. Diese repräsentierten Kommunikation, so Bergoglio. In ungeordneten Strukturen sorgten Brücken für Frieden und Stabilität. Die Christin malt dicke, manchmal goldene Linien, die den Blick der Betrachter nach oben lenken, wo der Himmel eine Stadt über der Stadt zu malen scheint. Die Botschaft ihrer Werke laute "Wir sind mehr als das, was wir mit den Sinnen wahrnehmen".

Die 1967 in Cordoba (Argentinien) geborene Künstlerin studierte Architektur in ihrer Heimatstadt. Ihre Gemälde sind von Großstädten inspiriert. Nach Angaben der Doorway Gallery entführen ihre geheimnisvollen und sinnlichen Werke in eine Welt, in der Schönheit in jedem Element gefunden werden kann, das uns umgibt. Nach Ausstellungen in Spanien, Belgien und Frankreich ist ihre Kunst seit zwei Wochen erstmals in Irland zu sehen. (luk)