Machbarkeitsstudie prüft Neubau der Domkammer

Münsteraner Domschatz geht auf Reisen

Veröffentlicht am 15.02.2019 um 12:34 Uhr – Lesedauer: 

Münster ‐ Wegen baulicher Mängel ist die Domkammer des Bistums Münster seit mehr als einem Jahr geschlossen. Ihre Schätze sollen dennoch bald wieder zu sehen sein – aber nicht in Münster.

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Eine Wanderausstellung zeigt wertvolle Stücke aus dem Münsteraner Domschatz. Rund 80 der mehr als 700 Objekte sollen im März im Museum Catharijneconvent in Utrecht in den Niederlanden ausgestellt werden, teilte das Bistum am Freitag mit. Geplant seien auch Stationen im Museum Voor Religieuze Kunst in Uden (ebenfalls in den Niederlanden) und im Cleveland Museum of Art im US-Bundesstaat Ohio.

"Wir wollen mit dieser Wanderausstellung zeigen, welche herausragende Bedeutung der Domschatz hat und welche einzigartigen Exponate er aufzuweisen hat", teilte Domkammer-Direktor und Diözesankonservator Udo Grote mit. Zum Münsteraner Domschatz zählen unter anderem ein goldenes Pauluskopfreliquiar aus der Mitte des 11. Jahrhunderts, ein goldenes Reliquienkreuz aus der Zeit um 1090, eine Reliquienfigur der heiligen Agnes von Rom sowie Messgewänder und liturgische Geräte.

Aufgrund gravierender baulicher Mängel, die ein Gutachten 2016 ans Licht brachte, ist die 40 Jahre alte Domkammer seit Juli 2017 geschlossen. Unter anderem ist die Klimatechnik defekt und kann nicht mehr repariert werden; der Erhalt des Kunstschatzes war gefährdet. Die meisten Exponate wurden eingelagert. Bis Ende des Jahres soll eine Machbarkeitsstudie klärten, wie und wo eine neue Ausstellung der Domschätze entstehen kann.

Eine Sanierung des Gebäudes sei unwirtschaftlich, berichten die "Westfälischen Nachrichten" am Freitag. So könnte ein modernes Museum samt Domforum und Café gebaut werden. "Wir möchten am Anfang nicht zu klein denken", wird Dompropst Kurt Schulte zitiert. Nach Angaben des Bistums besuchten jährlich bis zu 15.000 Menschen die bisherige Domkammer. (luk)