Planungen der fünf (Erz-)Diözesen angesichts von Corona

NRW-Bistümer nennen Neupriester-Zahlen – Weihen später oder kleiner

Veröffentlicht am 13.05.2020 um 12:38 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Die fünf (Erz-)Bistümer in Nordrhein-Westfalen haben bekanntgegeben, wie viele Neupriester sie in diesem Jahr weihen werden. Auch wurden genaue Termine und die Rahmen für die Zeremonien genannt. Eine Diözese hat keinen Weihekandidaten.

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Wegen der Corona-Krise fallen die Priesterweihen in Nordrhein-Westfalen kleiner aus oder werden verschoben. In den fünf NRW-Bistümern sollen insgesamt zehn Männer zu Priestern geweiht werden. Im Erzbistum Köln und im Bistum Münster empfangen die Kandidaten die Weihe zu den geplanten Terminen unter Corona-Auflagen, wie die Diözesen der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwoch erklärten. Das Erzbistum Paderborn und das Bistum Essen verschieben ihre Termine wegen der Pandemie in den Herbst. Im Bistum Aachen gibt es in diesem Jahr keinen Weihekandidaten.

Den Anfang macht das Bistum Münster. Wie geplant werden am 31. Mai zwei Männer im Sankt-Paulus-Dom das Sakrament der Priesterweihe empfangen. 2019 waren es fünf. Die Bedingungen für die Feier von Gottesdiensten würden beachtet, erklärte das Bistum. Derzeit sind rund 150 Gottesdienstbesucher im Sankt-Paulus-Dom zugelassen. Im Kölner Dom werden am 19. Juni fünf Diakone aus dem Kölner Priesterseminar geweiht (2019: 6). Hinzu kommen zwei Kandidaten der Priesterbruderschaft der Missionare des Heiligen Karl Borromäus in Rom. Wegen der angespannten Corona-Lage in Italien werden die Ordensmänner in Köln geweiht, wie das Erzbistum mitteilte. Bis zu 122 Gottesdienstbesucher dürfen in den Dom kommen. Für die Weihe sind nur geladene Gäste zugelassen. Erst am 25. September wird im Essener Dom ein Mann zum Priester geweiht (2019: 1). Im Erzbistum Paderborn gibt es in diesem Jahr zwei Kandidaten (2019: 3), die am 3. Oktober die Weihe empfangen sollen.

Kontinuierlicher Rückgang in Deutschland

Die Zahl der Neupriester in den NRW-Bistümern lag in den vergangenen Jahren stets im unteren zweistelligen Bereich. 2019 belief sie sich auf 16, 2018 auf 10 und 2017 auf 18. Die Weihegottesdienste zählen zu den best besuchten Feiern in den Kathedral-Kirchen. Neben Familien und Freunden der Weihekandidaten nehmen viele Wegbegleiter und bereits geweihte Priester teil.

Das Priesteramt in der katholischen Kirche können in der Regel nur unverheiratete Männer ausüben. Die Weihe gilt als Sakrament und wird durch Handauflegung und Gebet gespendet. Die Zahl der Priesterweihen in Deutschland geht kontinuierlich seit Anfang der 1970er-Jahre zurück. 1962 waren es noch 557 junge Männer, die geweiht wurden (Höchstwert), 1975 nur noch 191. Nach einem zwischenzeitlichen Hoch Ende der 1980er-Jahre zählte die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) 2015 nur noch 58 Priesterweihen (Tiefstwert). In der jüngsten Statistik für 2018 waren es 60 Weihen. (tmg/KNA)