Geld verschenken führt zum Gewinn

Niederländischer Pastor entwickelt christliche Monopoly-Version

Veröffentlicht am 15.07.2020 um 12:34 Uhr – Lesedauer: 

Goudriaan ‐ Das Spiel "Monopoly" gilt vielen als Verkörperung des Kapitalismus: Schließlich geht es darum, auf Kosten anderer so viel Geld wie möglich anzuhäufen. Dem setzt ein Pastor aus den Niederlanden eine eigene Version entgegen.

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Pastor Marien Kollenstaart aus dem süd-holländischen Dorf Goudriaan hat eine christliche Version des Erfolgsspiels "Monopoly" entwickelt: In "Monoholy" geht es im Gegensatz zum Original darum, möglichst viel Geld zu verschenken, berichtet das "Algemeen Dagblad". "Im wirklichen Leben macht Liebe glücklich. Das ist es, was wirklich reich macht", so Kollenstaart.

Im Spiel haben die einzelnen Felder keine Straßennamen, sondern heißen etwa "Glaube, Liebe, und Hoffnung", "Dankbarkeit" oder "Vergebung". Einer der Bahnhöfe ist nach Jerusalem benannt. Wer auf eines der Felder kommt, erhält Geld, anstatt es bezahlen zu müssen. Es gewinnt am Ende der Spieler mit dem geringsten Vermögen.

Inspiriert durch Zachäus

Zu dem Spiel inspiriert wurde Kollenstaart durch die biblische Geschichte vom Zöllner Zachäus, der Buße tat und die Hälfte seines Geldes den Armen spendete. Die Corona-Pandemie habe ihm dann den Antrieb gegeben, seine Idee auch wirklich umzusetzen, erzählt er. In der Zeit des Lockdowns habe er viel Zeit gehabt, um die Regeln zu verfeinern. Er sieht in dem Spiel auch missionarische Qualität, etwa für die Jugendarbeit. Bei Jugendgruppen komme oft die Idee auf, zusammen zu spielen. "Das ist eine nette Möglichkeit, über den Glauben ins Gespräch zu kommen, ohne dass es gleich sehr schwer sein muss. Man kann Spaß haben, man kann lachen."

Das Brettspiel verteilt Kollenstaart als digitales Paket, das er kostenlos an jeden verschickt, der sich bei ihm meldet. Es kann dann so oft ausgedruckt werden, wie gewünscht. Das habe auch in der Pandemie geholfen, so Kollenstaart: "Wir haben mit unseren Jugendgruppen per Videokonferenz gespielt. Jeder mit seinem eigenen Brett vor der Kamera." Es ist nicht das erste Spiel, das Kollenstaart konzipiert hat. Auch zu Bingo und dem Gänsespiel hat er bereits christliche Varianten entwickelt. (cph)