Bekannter Pilgerort Maria Vesperbild

In Kirche eingemauerte Flaschenpost aufgetaucht – Das steht drin

Veröffentlicht am 16.10.2020 um 18:07 Uhr – Lesedauer: 

Ziemetshausen ‐ Eine Flaschenpost findet man normalerweise am Wasser. Nicht so im Pilgerort Maria Vesperbild in Mittelschwaben: Dort wurde eine Flaschenpost in die Wallfahrtskirche eingemauert – inklusive einer alten Botschaft.

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Eine Flaschenpost kann man nicht nur am Strand finden, sondern auch in der zugemauerten Türöffnung einer Kirche. So geschehen jetzt im überregional bekannten Pilgerort Maria Vesperbild bei Ziemetshausen in Mittelschwaben. Im Zuge der Kirchenrenovierung wurde dort der Westeingang des Gotteshauses geöffnet, wie die Wallfahrtsdirektion am Freitag mitteilte. Der Eingang war demnach 1958 wegen des zunehmenden Straßenverkehrs zugemauert worden. Dabei hätten die Maurer eine Botschaft in einer Flasche hinterlassen.

Darin heißt es: "Im Jahre 1958 von Mai bis Dezember wurde der Turm und Kirche neu verputzt. Wir verdienten damals als Maurer 1,98 DM. Wo diese Flaschenpost gefunden wird war eine Türe. Dieselbe wird heute zugemauert von den Maurerer Oskar Maier/Lauterbach 24 Jahr u. Emminger Josef, Schellenbach 32 Jahr alt. Die Baufirma war Rudolf Bauer, Maurermeister 23 Jahre alt."

Tür soll wiedererrichtet werden

Die Wallfahrtsdirektion rief im Zusammenhang mit der Maueröffnung zum Einsenden alter Bilder auf. Denn man wolle an der Stelle wieder eine Tür anbringen und sich dabei an der alten orientieren. An dieser seien einst ungezählte Brautpaare empfangen worden, daher müsse es von ihr einige Fotos geben. Helfer können sich unter (0 82 84) 80 38 melden.

Maria Vesperbild ist als Pilgerzentrum weithin bekannt. Der Ort gehört zu den meistbesuchten Wallfahrtsstätten Süddeutschlands. Jedes Jahr werden – wenn nicht gerade Corona-Krise herrscht – Hunderttausende Gläubige gezählt. Die Wallfahrtskirche Mariä Schmerzen von 1755 gilt als bedeutendes Bau- und Kunstdenkmal mit herausragenden Deckenfresken, exzellentem Rokokostuck und einem seltenen barocken Hochaltar. In dessen Zentrum steht ein geschnitztes Gnadenbild, das Maria mit ihrem toten Sohn auf dem Schoß zeigt. In der linken Hand hält sie ein Tränentüchlein. Die Kirche wird bis voraussichtlich Sommer 2021 für knapp 2,7 Millionen Euro renoviert. (KNA)