Robert Bourgon leitete seit 2018 neu geschaffenes Bistum Hearst-Moosonee

Bischof tritt nach Streit um Priesterentlassungen vorzeitig zurück

Veröffentlicht am 30.11.2020 um 16:50 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt/Toronto ‐ Amtsverzicht mit 64: Bischof Robert Bourgon leitete erst seit 2018 das neu geschaffene Bistum Hearst-Moosonee in Ontario, jetzt trat er zurück. Vorausgegangen war eine monatelange juristische Auseinandersetzung mit zwei Priestern.

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Der kanadische Bischof Robert Bourgon ist nach einem Streit um Priesterentlassungen zurückgetreten. Wie der Vatikan am Montag mitteilte, nahm Papst Franziskus den Amtsverzicht des 64-Jährigen an. Bourgon war erster Leiter des 2018 neu geschaffenen Bistums Hearst-Moosonee in Ontario. Bis auf Weiteres wird Erzbischof Terrence Prendergast (76) von Ottawa-Cornwal die Aufgaben des demissionierten Bischofs übernehmen.

In einem am Sonntag veröffentlichten Schreiben verwies Bourgon auf "Einschränkungen und Schwierigkeiten" bei der Wahrnehmung seiner Amtsgeschäfte. Hintergrund des Rücktritts ist laut kanadischen Medienberichten eine monatelange juristische Auseinandersetzung mit zwei Priestern, die wegen Betrugsvorwürfen entlassen worden waren. In der Folge erhoben sich Dutzende Gemeindemitglieder gegen den Bischof, um gegen die Entlassung zu protestieren. Im August leitete die römische Bischofskongregation eine Untersuchung ein.

Wie der Sender Radio-Canada am Montag berichtete, wurde die Nachricht vom Rücktritt Bourgons in Hearst-Moosonee mit einem "Seufzer der Erleichterung" aufgenommen. Der Rechtsstreit mit den beiden entlassenen Priestern dauert derweil an. Der nächste Gerichtstermin ist für Mitte Dezember geplant. (KNA)