Gebetsecke oder Hausaltar

So baust du deinen spirituellen Rückzugsort

Veröffentlicht am 22.02.2021 um 12:00 Uhr – Lesedauer: 
Spiritea

Bonn ‐ Der Alltag ist oft stressig und ruhelos. Pflichten bei der Arbeit, Aufgaben im Haushalt, in der Familie und Partnerschaft. Um davon eine Pause zu machen, haben Menschen schon seit langem auf einen Ruheort im Haushalt gesetzt. Das lässt sich auch heute nutzen.

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Ob du es als Hausaltar oder Meditationsecke bezeichnest – egal! Hauptsache, dieser Ort gibt deiner Seele Platz und das passende Ambiente. Mit diesen Tipps geht die Einrichtung ganz mühelos.

Der richtige Ort

Such dir eine Ecke oder ein Zimmer, in dem du dich kurz zurückziehen kannst. So sehr du dir auch Mühe gibst: Umgeben von Lärm fällt die Besinnung jedem schwer. Außerdem ist es hilfreich, nicht gleich von den nächsten Pflichten umgeben zu sein. Vielleicht findet sich ja in deinem Schlafzimmer der richtige Platz.

Die passende Atmosphäre

Alles, was dich von der Einkehr abhält, sollte zumindest unsichtbar sein. Stell die noch nicht gewaschene Wäsche in einen Schrank oder grenze deinen Rückzugsort mit einem Wandschirm oder einem Bettlaken ab. Dieser Ort ist nur für dich! Deshalb hat auch das Handy dort nichts zu suchen. Diese Minuten solltest du dir gönnen.

Duft und Klang

Bevorzugst du Stille, hörst du gerne Gesänge, Instrumentalmusik oder einfach nur Meeresrauschen? Probier es aus. Die Mönche des Mittelalters haben mit Gregorianischen Chorälen zum Höheren gefunden – vielleicht ja auch etwas für dich. Auch der richtige Duft hat eine Tradition, Weihrauch beispielsweise ist in ganz unterschiedlichen Kulturen beheimatet. Hierbei wichtig: Weniger ist mehr! Sonst bist du am Ende mehr benebelt als entspannt.

Kunstwerke aus Holz. Auf einem stehen die Worte Aufbruch, Anbetung, Coenaculum und Meditation.
Bild: ©Bernhild Hagemeister/der pilger

So sieht es im Haus der Stille in Konstanz aus. Die Arbeiten des Holzbildhauers Peter Klein aus Stühlingen sollen die unruhige Alltagsgedanken beruhigen.

Persönliche Bilder

Achte darauf, dass du an deinem Ort wiederfindest, was dich auszeichnet und wofür du persönlich stehst: Ist eine Kerze das richtige, eine Heiligenfigur oder eine Ikone? Welche Personen inspirieren dich? Gibt es eine Heiligengeschichte, die dich immer beeindruckt hat? Was verströmt für dich die richtige Aura! Beschaue, betaste alles genau, was du zu deiner Meditation stellst. Weniger ist mehr! Worauf du dann schaust, spiegelt in gewisser Hinsicht deinen Geist. Dort darf wie in jedem Wohnzimmer immer mal wieder aufgeräumt werden. Es muss für dich schön und wohltuend sein.

Gute Worte

Der Weg zum Selbst geht immer auch über Worte, der Geist formuliert sie vor, bevor die Lippen sie sprechen. Manchmal ist der Sinn der Worte auch nicht so wichtig, bei der Wiederholung der immer gleichen Worte geht es eher darum, das Unterbewusstsein arbeiten zu lassen. Vor allem Frauen unterschiedlicher Jahrhunderte haben im Rosenkranz das richtige Mittel gefunden. Auch das Herzensgebet gibt heute immer noch vielen Menschen Kraft und Stärke für die Seele. Hier heißt es wieder: Ausprobieren! Die Worte können sich ändern wie die Seele, die sie spricht.

Von Christoph Paul Hartmann