Franziskus ist für Ex-Außenminister einer der wichtigsten Unterstützer weltweit

US-Politiker Kerry: Papst eine der wichtigsten Stimmen für Klimaschutz

Veröffentlicht am 16.05.2021 um 10:27 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Papst Franziskus ist eine "zwingende moralische Autorität in der Klimakrise", findet der US-Sonderbeauftragte für Klimafragen, John Kerry. Der Papst könne eine Stimme der Vernunft sein, denn längst nicht jedes Land tue beim Klimaschutz, was es könne.

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Im Kampf für mehr Klimaschutz ist Papst Franziskus nach Aussage des US-Sonderbeauftragten für Klimafragen, John Kerry, einer der wichtigsten Unterstützer weltweit. "Der Papst ist eine der großen Stimmen der Vernunft und eine zwingende moralische Autorität in der Klimakrise", sagte Kerry am Samstag dem Portal Vatican News. Am Vormittag war der frühere US-Außenminister mit dem Kirchenoberhaupt in einer Privataudienz zusammengetroffen.

Auf dem Weg zum nächsten Klimagipfel im November in Glasgow bleibe der Papst eine wichtige Stimme. Kerry geht nach eigener Aussage davon aus, dass Franziskus plant, persönlich an der Konferenz in Glasgow teilzunehmen. Im Kampf zur Erreichung der notwendigen Klimaziele müssten alle Nationen ihren Beitrag leisten, vor allem die Hauptemittenten von Treibhausgasen wie China, USA, Indien und Russland.

Es gebe eine "gemeinsame, aber differenzierte Verantwortung", betonte Kerry. Längst nicht jedes Land tue bereits das, was es leisten könne. Gleichzeitig muss laut Kerry jedem klar sein, dass eine nachhaltiger gestaltete Wirtschaft nicht das leisten kann, was man heute gewohnt ist. Ohne Änderung zu einem einfacheren Lebensstil sei die Klimakatastrophe nicht abzuwenden.

Papst sprach Grußwort bei virtuellem Klimagipfel

Nach einem vierjährigen Rückzug in Sachen Klimaschutz unter Präsident Donald Trump wollen die USA ihren Einsatz nun wieder verstärken. So organisierte Kerry im Auftrag von Präsident Joe Biden Ende April einen virtuellen Klimagipfel, bei dem auch der Papst ein Grußwort sprach. Dabei wurden auch Selbstverpflichtungen vereinbart, denen zufolge Staaten ihren Ausstoß an Treibhausgasen verringern wollen.

In Rom gibt es Spekulationen, Franziskus könnte nach Glasgow reisen, um an der 26. Konferenz der Mitgliedsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention, "Conference of the Parties" – kurz COP26 genannt – persönlich teilzunehmen. Möglich wäre auch eine Videobotschaft.

Am Freitag war Kerry bereits mit Italiens Ministerpräsident Mario Draghi zusammengetroffen. Draghi versprach anschließend weitere gemeinsamen Anstrengungen Italiens und der USA, den Klimaschutz weiter voranzubringen. (KNA)