Missio: Männer müssen stärker als bisher Frauenrechte vertreten

Zum Weltfrauentag am Dienstag ruft das katholische Hilfswerk missio Aachen alle Männer auf, sich stärker als bisher für Frauenrechte einzusetzen. "Die Geringschätzung von Frauen führt zu schweren Menschenrechtsverletzungen", erklärte missio-Präsident Dirk Bingener am Sonntag. Als Beispiele nannte er sexuelle Gewalt, Zwangsheirat, Genitalverstümmelung und Menschenhandel.
Deshalb sei es wichtig, neben der unmittelbaren Hilfe für die Betroffenen eine Bildungs- und Aufklärungsarbeit zu forcieren, "die diskriminierende Verhaltensmuster aufbricht, das Selbstbewusstsein von Mädchen und Frauen stärkt und Männer stärker als bisher für Frauenrechte sensibilisiert".
Die missio-Partnerinnen und Partner der Kirche in Afrika, Asien und Ozeanien leisteten hier bereits wertvolle Arbeit in der Prävention und Intervention: "Sie haben Einfluss und Expertise bis in die lokalen Gesellschaften hinein, von der auch die staatliche Entwicklungszusammenarbeit profitieren kann."
Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung
Als Beispiel führte Bingener die missio-Partnerinnen des katholischen Frauenordens der Loretoschwestern beim Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung in Kenia an. In Schulungen für zivile, traditionelle und religiöse Führungspersönlichkeiten sowie Lehrerinnen und Lehrern klärten die Ordensfrauen über die kulturellen Hintergründe der weiblichen Genitalverstümmelung auf, so Bingener: "Sie zeigen, welche schlimmen Folgen diese Praxis hat und werben für alternative christliche Übergangsriten."
Dieses Programm sorge für einen Bewusstseinswandel in der gesamten lokalen Gesellschaft, nehme die Führungspersönlichkeiten mit und stärke Frauen und Männer im Kampf für Menschenrechte: "Die Forderungen werden ernstgenommen, so dass die Praxis der Genitalverstümmelung merklich zurück geht."
Der Internationale Frauentag der Vereinten Nationen findet jedes Jahr am 8. März statt. 2022 steht er unter dem Motto "Each for Equal - Jede und jeder für Gleichberechtigung". (KNA)