Osnabrücker Katholikenrat stellt sich hinter Bischof Bode

Der Katholikenrat des Bistums Osnabrück begrüßt die Entscheidung von Bischof Franz-Josef Bode, trotz persönlicher Fehler im Umgang mit Missbrauch im Amt zu bleiben. In seiner Erklärung vom Donnerstag habe der Bischof deutlich gemacht, "dass er sich den Herausforderungen stellen will und konkrete Veränderungen einleiten wird", erklärte die Vorsitzende der Laienvertretung, Katharina Abeln, am Freitag.
Wichtige nächste Schritte
Trotz der teils massiven Kritik in dem am Dienstag veröffentlichten Missbrauchsgutachten begrüße sie Bodes Entschluss, "angesichts der jetzt erkennbaren Lage sein Amt weiterhin wahrzunehmen und die künftige Entwicklung zu gestalten". Mit dem 2019 eingeleiteten diözesanen Schutzkonzept habe Bode im Bistum "einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung eingeleitet". Als wichtige nächste Schritte fordert der Katholikenrat, unabhängige Personen stärker in Verantwortung und Kontrolle einzubeziehen. Ebenso müssten "Strukturen von Verantwortung und Macht insbesondere auch im Personalbereich" überprüft und Zuständigkeiten neu geordnet werden.
Der erste Zwischenbericht eines Forschungsprojekts der Universität Osnabrück zu sexualisierter Gewalt in der Diözese Osnabrück seit 1945 bescheinigt Bode einerseits Fortschritte im Umgang mit Beschuldigten. Andererseits stellt die Studie auch unter seiner Zeit als Bischof seit 1995 erhebliche Pflichtverletzungen vor allem im Umgang mit Betroffenen fest.
Bode hatte am Donnerstag erklärt, er wolle im Amt bleiben, weil der Missbrauchsbericht ihm für die vergangenen zehn Jahre einen deutlichen "Lernprozess" bescheinige und er weitere Verbesserungen im Umgang mit sexuellem Missbrauch "mit aller Kraft" vorantreiben möchte. Er habe sich schon vor Veröffentlichung des Zwischenberichts mit dem Thema Rücktritt beschäftigt, so der Bischof. Eine Vakanz des Bischofssitzes hätte jedoch den Aufarbeitungsprozess unterbrochen. Für persönliches Versagen bat er um Vergebung. (tmg/KNA)