Franziskus illustrierte Tugenden mit Fingern einer Hand

Lob für Ehrlichkeit des Mittelfingers – Papst löscht Tweet

Veröffentlicht am 03.02.2023 um 10:21 Uhr – Lesedauer: 

Kinshasa ‐ In Kinshasa setzte Papst Franziskus den Kampf gegen die Korruption auf seine Tagesordnung. Das Bild der Finger einer Hand als Symbol für Tugenden ging allerdings nach hinten los – jedenfalls auf Twitter.

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Papst Franziskus lobte auf Twitter den Mittelfinger für seine Ehrlichkeit. Das sorgte für viel Spott – und der Papst-Account löschte gleich die ganze Hand. Der gelöschte Tweet vom Donnerstag war Teil einer Reihe von Kurznachrichten, mit denen auf dem offiziellen Account des Pontifex eine Ansprache vor Jugendlichen und Katecheten in Kinshasa zusammengefasst wurde. Der Papst nahm dabei die Finger einer Hand als Symbole für Tugenden: Den Daumen, der dem Herz am nächsten ist, für das Gebet, den Zeigefinger für die Gemeinschaft, den Ringfinger für Vergebung, den kleinen Finger für Dienst – und den Mittelfinger für Ehrlichkeit: "Der Mittelfinger, der höher ist als die anderen, erinnert uns an etwas Wesentliches: Ehrlichkeit. Ehrlich zu sein bedeutet, sich nicht in die Fallstricke der Korruption zu verstricken", hieß es in dem Tweet.

Nachdem der Tweet schnell für Aufsehen sorgte, wurden alle Tweets zu den einzelnen Fingern in allen Sprachversionen des päpstlichen Twitterauftritts gelöscht. Online ist lediglich noch die Einleitung: "Gott hat das Geschenk des Lebens in eure Hände gelegt. Aus deinen Händen entsteht das Morgen, aus deinen Händen kann der Frieden kommen, der diesem Land fehlt. Ich möchte euch ein paar 'Zutaten für die Zukunft' empfehlen – fünf, die ihr mit den Fingern einer Hand verbinden könnt", heißt es in dem letzten verbliebenen Tweet der Reihe.

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Bei seiner Ansprache an die Jugendlichen im Märtyrer-Stadion in Kinshasa betonte Papst Franziskus vor allem die Bedeutung des Kampfes gegen die Korruption in der Demokratischen Republik Kongo. Die laut den Veranstaltern 65.000 Menschen im Stadion riefen in Sprechchören "Nein zur Korruption!". Bei verschiedenen Terminen sprach Franziskus in der Hauptstadt des zentralafrikanischen Landes die Mängel und die Laster an, die dazu beitragen, dass Afrika in seiner Entwicklung hinter anderen Kontinenten zurückbleibt. (fxn)