Angebote in öffentlich-rechtlichen Sendern sollen erhalten bleiben

ARD-Vorsitzender will kirchliche Verkündigung nicht missen

Veröffentlicht am 17.03.2023 um 09:49 Uhr – Lesedauer: 

Stuttgart ‐ "Natürlich versuchen wir, den Leuten gute Laune zu machen. Aber wichtig ist, dass es auch die Inseln der Ruhe im Programm gibt": ARD-Chef Kai Gniffke will an kirchlichen Verkündigungsangeboten festhalten.

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Der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke will an kirchlichen Verkündigungsangeboten in den öffentlich-rechtlichen Sendern festhalten. "Mein Tag beginnt seit jeher morgens um 6:30 Uhr mit der Morgenandacht im Deutschlandfunk. Darauf möchte ich nicht verzichten. Ich finde es gut, dass selbst bei unseren Pop-Hörfunk-Wellen zwischendurch mal die 'Gedanken' zu hören sind", sagte der SWR-Intendant in einem Interview des KNA-Mediendienstes (Donnerstag).

"Natürlich versuchen wir, den Leuten gute Laune zu machen. Aber wichtig ist, dass es auch die Inseln der Ruhe im Programm gibt, wo Menschen kurz innehalten und auftanken können", so Gniffke. Er wolle diese Impulse nicht missen, sich über grundsätzliche Fragen und am Ende auch über die letzten Fragen des Lebens Gedanken zu machen.

Auch kirchliche Vertreter seien wertvoll

Auch die kirchlichen Vertreter in den Kontrollgremien der Anstalten seien wertvoll. Es sei richtig, dass diese gesellschaftlich relevanten Gruppen sich einbringen. Schließlich sei etwa die Hälfte der Menschen in der Bundesrepublik Mitglied einer der großen christlichen Kirchen. "Selbstverständlich bringen Kirchen ihre Perspektive auch in die Diskussion ein und nehmen aus ihrer Warte diese Aufsichtsfunktion wahr", sagte Gniffke.

Der ARD-Vorsitzende verwies zudem auf ein aktuelles Treffen mit den Kirchen. Sowohl der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Limburgs Bischof Georg Bätzing, als auch die Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, hatten dabei betont, dass eine Kraft benötigt werde, die die Gesellschaft zusammenhalte und demokratischen Diskurs möglich mache. "Wir müssen der Entgrenzung des Diskurses durch Populismus entgegenwirken. Das haben sich die Kirchen genauso wie wir ins Stammbuch geschrieben; und dafür braucht es starke Angebote von ARD und ZDF", sagte der 62-Jährige. (KNA)