Katholikenkomitee: Politik und Kirche müssen Wohnen mehr fördern

Das Thema Wohnen muss nach Ansicht des Landeskomitees der Katholiken in Bayern Priorität auf allen politischen Ebenen bekommen. Das höchste katholische Laiengremium im Freistaat teilte am Freitag in München mit: "Die Versorgung mit geeignetem und vor allem bezahlbarem Wohnraum ist die soziale Frage der Gegenwart, an der sich auch die Zukunft unserer Gesellschaft und Demokratie mitentscheidet." Besonders wichtig sei es, Obdachlosigkeit zu vermeiden.
Bei der laufenden Erarbeitung eines nationalen Aktionsplanes müssten auch die Möglichkeiten der Kirchen erfasst werden, forderte das Landeskomitee. Ebenso müssten Projekte zum sozialen Wohnen in den kirchlichen Verbänden, bei Wohnungsbaugesellschaften, in (Erz-)Diözesen und den Pfarreien mit ihren Kirchenstiftungen Priorität haben – trotz prognostizierter zurückgehender Kirchensteuereinnahmen.
Die öffentlichen Mittel auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene von je drei Milliarden Euro müssten jährlich erhöht werden, so das Gremium weiter. Zudem solle die Wohngemeinnützigkeit als steuerrechtliches Prinzip "endlich wieder hergestellt werden, da sich dieser Weg im Hinblick auf einen preisgünstigen Wohnungsbau mehr als bewährt hat". Zudem verlangte das Komitee, mehr kirchlichen Wohnraum an Armutsbetroffene zu vermieten. Ferner müssten bebaubare Grundstücke in kirchlichem Besitz für sozialen Wohnungsbau zur Verfügung stehen. (KNA)