Zulassung war nicht mit Diözesanleitung abgesprochen

Orthodoxer Priester erlaubt Altardienerinnen und wird suspendiert

Veröffentlicht am 09.06.2023 um 13:23 Uhr – Lesedauer: 

Athen ‐ Im Katholizismus sind Messdienerinnen in Europa heutzutage vielerorts Alltag. In der Orthodoxie haben zwei Altardienerinnen einem Priester nun Ärger eingebracht: Er wurde nach einem Gottesdienst suspendiert.

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Ein orthodoxer Priester in Griechenland hat Mädchen erlaubt, Altardienerinnen zu sein und ist dafür suspendiert worden. Der Gottesdienst mit den zwei Mädchen fand im Athener Stadtteil Plaka statt, wie die "Orthodox Times" am Donnerstag berichtet. Der Priester Alexandros Karyotoglou darf nun nicht mehr der Göttlichen Liturgie vorstehen und keine Sakramente mehr spenden, bis sein Fall kommende Woche vom Heiligen Synod beraten wird.

Die Entscheidung des Priesters hatte unter konservativen Orthodoxen für Kritik gesorgt. Wie der Heilige Synod unter dem Oberhaupt der orthodoxen Kirche von Griechenland, dem Athener Erzbischof Hieronimos II., entscheidet, ist offen. Ein Sprecher des Erzbistums sagte bereits, Ziel einer Maßnahme sei die Belehrung des Geistlichen, da dieser sich vor der Erlaubnis für Altardienerinnen nicht mit Diözesenvertretern beraten hatte. Niemand könne so etwas einfach allein entscheiden, hieß es.

Die Frage nach Altardienerinnen wird in der Orthodoxie kontrovers geführt. Im Patriarchat von Antiochien gibt es sie bereits seit den 1980er Jahren. Konservative in anderen orthodoxen Kirchen wenden sich jedoch gegen deren Einführung. In der katholischen Kirche sind Messdienerinnen offiziell erst seit 1992 zulässig, nachdem sie vor allem im deutschen Sprachraum zuvor schon Jahrzehnte üblich waren. (cph)