Rückkehr in die Heimatdiözese

Ex-Jesuit Rupnik wird in slowenischer Diözese Koper aufgenommen

Veröffentlicht am 25.10.2023 um 14:49 Uhr – Lesedauer: 

Koper ‐ Der Jesuitenorden hatte sich im Juni dieses Jahres von Marko Rupnik getrennt. Mehrere Ordensfrauen hatten den Ex-Jesuiten des Missbrauchs beschuldigt. Trotz der Vorwürfe und Skandale bekommt der Geistliche eine neue Heimat.

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Der aus dem Jesuitenorden ausgeschlossene mutmaßliche Missbrauchstäter Marko Rupnik ist in das slowenische Bistum Koper inkardiniert worden. Das bestätigte die Diözese gegenüber katholisch.de. Mehrere Quellen aus dem Umfeld des Jesuitenordens hatten am Mittwochmorgen darüber berichtet. Nach seinem Ausschluss aus dem Jesuitenorden war Rupnik zunächst ohne Inkardinationsverband, ein Zustand, den das Kirchenrecht nicht vorsieht. Mit der Inkardination wird Rupnik nun dem Klerus des Bistums Koper zugeordnet, der Diözesanbischof ist für Aufsicht und Unterhalt zuständig. Grundsätzlich kann Rupnik damit alle priesterlichen Dienste wieder ausüben.

Gegen den slowenischen Geistlichen liegen Missbrauchsvorwürfe aus den Jahren 1980 bis 2000 vor, in denen er 20 Frauen, darunter sieben Ordensfrauen, geistlich und seelisch missbraucht oder sexuell belästigt haben soll. Im Januar 2020 wurde Rupnik wegen eines schweren Verstoßes gegen das Kirchenrecht exkommuniziert. Die römische Glaubenskongregation hob die Exkommunikation im Mai 2020 allerdings wieder auf. Der Jesuitenorden untersagte Rupnik noch 2022 die öffentliche Ausübung seines Priesteramtes und erteilte ihm weitere Auflagen, die er mehrfach ignorierte.

Noch im Juni dieses Jahres hatte der slowenische Geistliche persönlich die Arbeiten an einer Franziskanerkirche im bosnisch-herzegowinischen Mostar abgeschlossen und weitere Arbeiten begonnen, unter anderem an einer Bischofskapelle auf der kroatischen Insel Hvar. Im Juli wurde Rupnik endgültig aus dem Jesuitenorden ausgeschlossen. Kleriker blieb er weiterhin. (mtr)