Nicht mehr im Deutschen Martyrologium des 20. Jahrhunderts geführt

Als NS-Märtyrer verehrter Priester war Missbrauchstäter

Veröffentlicht am 21.02.2024 um 13:11 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Er wurde als für seinen Glauben im Konzentrationslager umgekommener Katholik verehrt: Doch die Geschichte des im Erzbistum Köln tätigen Priesters stellt sich nun ganz anders dar. Das hat Konsequenzen.

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Ein als Märtyrer der NS-Zeit verehrter katholischer Priester ist als Missbrauchstäter entlarvt worden. Der früher in Heisterbacherrott nahe Bonn tätige Rektor Theodor Helten wird nicht mehr in dem von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) herausgegebenen Deutschen Martyrologium des 20. Jahrhunderts geführt, wie das Kölner kirchliche Internetportal "domradio.de" berichtete.

Die Gestapo hatte Helten 1937 den Angaben zufolge zunächst für 18 Monate in sogenannte "Schutzhaft" genommen. Nach erneuter Gefangennahme wurde ihm 1939 der Prozess gemacht. Wenige Tage nach seiner Einlieferung in das KZ Sachsenhausen starb er dort am 18. Mai 1942. Nach dem Krieg wurde er als für seinen Glauben im KZ umgekommener Katholik verehrt.

Das Erzbistum Köln gab zu Monatsbeginn bekannt, dass die Verurteilung 1939 wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger erfolgt sei. Das Landgericht Bonn habe den Fall 1960/62 "in einer demokratischen Zeit unter anderen Umständen" überprüft. Ein Staatsanwalt habe es als nachvollziehbar bestätigt. (KNA)