Viola Kohlberger sollte Amt der Bundeskuratin übernehmen

Pfadfinder: Bischöfe lehnen Kandidatin für hohes Bundesamt ab

Veröffentlicht am 25.04.2024 um 18:24 Uhr – Lesedauer: 

Augsburg/Mönchengladbach ‐ Aufregung bei der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg: Viola Kohlberger, die einzige Bewerberin für das Amt der Bundeskuratin des Verbands, kann nicht zur Wahl antreten, weil ihr die Diözesanbischöfe die erforderliche Mehrheit versagen.

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Das Amt der Bundeskuratin der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) wird bei der Bundesversammlung des Verbands im Mai nicht besetzt werden. Wie die DPSG am Donnerstag auf der Plattform Instagram mitteilte, erhielt die einzige Kandidatin Viola Kohlberger (32) nicht die erforderliche Mehrheit beim Ständigen Rat der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), um für das Amt der geistlichen Begleiterin zu kandidieren. Dies bestätigte Kohlberger auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Sie ist seit 2021 Kuratin der DPSG im Bistum Augsburg und dort auch angestellt. Parallel absolviert sie ein Promotionsstudium in Kirchengeschichte.

Kohlberger war auch Teilnehmerin beim Synodalen Weg. Bei dessen Vollversammlung im Herbst 2021 in Frankfurt war es am Rande zu einem Disput zwischen ihr und dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki gekommen. 2023 gab es zudem eine Auseinandersetzung zwischen ihr und dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer wegen einer Aussage des Bischofs im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal.

Als Kurat oder Kuratin wird bei der DPSG die geistliche Begleitung bezeichnet. Ihre Aufgabe ist es, Leitungskräfte des Verbandes in Glaubensfragen zu beraten und zu sensibilisieren. Für die Kandidatur ist eine Zustimmung mit absoluter Mehrheit der 27 Ortsbischöfe im Ständigen Rat der DBK notwendig. Die Konferenz erklärte auf Anfrage, sie gebe keine Stellungnahme ab zu Personalfragen des Ständigen Rates. (KNA)