Nordbayerische Diözesen gehen leer aus

Erstmals seit 80 Jahren keine Priesterweihe in Franken-Bistümern

Veröffentlicht am 16.05.2024 um 13:16 Uhr – Lesedauer: 

Bamberg/Würzburg ‐ Der katholischen Kirche in Deutschland gehen die Priester aus. In den nordbayerischen Bistümern findet in diesem Jahr erstmals gar keine Priesterweihe statt. Das gab es zuletzt im Zweiten Weltkrieg.

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2024 gibt es erstmals keine Neupriester in den (Erz-)Bistümern Nordbayerns. Weder in Würzburg noch in Bamberg stehen aktuell Kandidaten dafür bereit, wie eine Umfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) ergab. In den vergangenen Jahren wurde mindestens je ein Priesterseminarist in beiden Diözesen geweiht. Ein Bamberger Bistumssprecher erklärte auf Nachfrage, im 20. Jahrhundert seien Priesterweihen in Bamberg nur in den Kriegsjahren 1941 bis 1943 ausgefallen.

In den beiden fränkischen Bistümern spiegelt sich eine Entwicklung, die sich mit kleinen Unterschieden in ganz Deutschland abspielt. Eine Aufstellung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zeigt, wie die Zahl der Priesterweihen seit 1962 kontinuierlich zurückgeht. Der langfristige Trend wurde nur im Zeitraum von etwa 1982 bis 1994 noch einmal durch eine Gegenbewegung unterbrochen. 2022 lag der Durchschnittswert für die 27 deutschen (Erz-)Diözesen unter zwei Priesterweihen.

1962 ließen sich etwa in Bamberg noch 14 Männer die Hände auflegen, in Würzburg waren es sogar 23. Seit 30 Jahren ist die Zahl pro Weihejahrgang jeweils einstellig. Seit 2015 bekamen beide Diözesen jedes Jahr nicht mehr als jeweils drei neue Priester, meistens weniger. (KNA)