Kirche in Luxemburg stellt Jahresbericht vor

Vor finanziellen Herausforderungen

Veröffentlicht am 18.06.2015 um 15:30 Uhr – Lesedauer: 
Luxemburg

Luxemburg ‐ Das Erzbistum Luxemburg hat seinen Jahresbericht vorgestellt. Der ist zwar durchaus positiv - der Generalvikar rechnet aber dennoch mit finanziellen Herausforderungen in den kommenden Jahren.

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Laut Wagener sind die 2014 begonnenen Verhandlungen über die konkrete Ausgestaltung des künftigen Verhältnisses zwischen Staat und Glaubensgemeinschaften noch nicht abgeschlossen. Bei den Verhandlungsrunden hätten sich die Beziehungen der katholischen Kirche zu anderen Kultusgemeinschaften im Land weiter verbessert; im Großherzogtum herrsche ein gutes interreligiöses Klima.

Wagener warnte die Kirchenangehörigen davor, sich angesichts der Strukturreformen zu sehr mit sich selbst zu beschäftigen: "Wir wollen uns nicht von der Gesellschaft abtrennen, sondern dafür eintreten, dass sie eine humane Gesellschaft bleibt." Daher plane das Erzbistum ein neues Projekt zur Flüchtlingshilfe und den Aufbau neuer Strukturen der Pfarrkatechese.

283 Menschen arbeiten für das Erzbistum

Laut dem Bericht kann das Erzbistum auf ein positives Geschäftsjahr 2014 zurückblicken. Aufgrund von Einsparungen auf allen Ebenen und durch Umsatzsteigerungen bei Unternehmensbeteiligungen weist die Bilanz erstmals seit vielen Jahren einen Überschuss von 2,62 Millionen Euro aus. Dem stehen Verbindlichkeiten von 45,7 Millionen Euro gegenüber. Die Bilanzsumme beläuft sich auf 155,4 Millionen Euro. Ende 2014 waren beim Erzbistum 283 Menschen beschäftigt, darunter 102 Geistliche.

Im Januar hatten Regierung und Kirche in Luxemburg eine neue Konvention unterzeichnet, die das Verhältnis zwischen Staat und Glaubensgemeinschaften neu regelt. Diese erhalten künftig nur noch knapp ein Viertel der bisher jährlich 23,2 Millionen Euro an Zuschüssen aus der Staatskasse. Zudem müssen sie die Personalkosten bei Neueinstellungen künftig vollständig tragen. Der Religionsunterricht wird durch einen neuen, konfessionsfreien Werteunterricht ersetzt. Details zu der Rahmenvereinbarung werden derzeit ausgehandelt. (KNA)