Andere Gemeinschaft bleibt

Herz-Jesu-Missionare verlassen Standort bei Eichstätt

Veröffentlicht am 04.02.2025 um 11:17 Uhr – Lesedauer: 

Rebdorf ‐ Aus nach beinahe 70 Jahren: Die Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Missionare gibt ihren Standort im oberbayerischen Rebdorf auf. Eine andere Gemeinschaft hält dort aber weiterhin die Stellung.

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Der Orden der Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu hat einen Standort in Bayern aufgegeben. Am Wochenende verabschiedeten sich die Ordensmänner offiziell aus Rebdorf bei Eichstätt. Grund dafür sind mangelnder Nachwuchs und Überalterung, wie der Orden auf Nachfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag mitteilte. In Rebdorf lebten die Missionare seit 1958. Damals hatten sie ein ehemaliges Augustinerchorherrenstift vom bayerischen Staat gekauft. In der Folge bauten sie dort eine Knabenrealschule mit Internat auf. Die Klostergebäude gehören heute dem Bistum Eichstätt, das inzwischen den dortigen Schulbetrieb trägt.

Zuletzt haben nach Ordensangaben zwei Herz-Jesu-Missionare in Rebdorf gelebt. Sie sind demnach nun in andere Niederlassungen gezogen. Die süddeutsch-österreichische Provinz mit Sitz in Salzburg, zu der Rebdorf zählte, umfasst 28 Ordensmänner an drei Standorten in Bayern und je einem in Österreich und der Slowakei, wie es heißt. Hinzu kämen einzelne Missionare an verschiedenen Orten. Weltweit gebe es rund 1.600 Herz-Jesu-Missionare; am stärksten sei man in Asien und im pazifischen Raum vertreten.

Missionarinnen Christi bleiben in Rebdorf

Nach wie vor lebt eine Hausgemeinschaft der Missionarinnen Christi in Rebdorf. Dabei handelt es sich nicht um einen Zweig der Herz-Jesu-Missionare, auch wenn diese Frauengemeinschaft einst von einem Herz-Jesu-Missionar gegründet wurde. Die Missionarinnen Christi sind völlig eigenständig. Sie haben von Anfang an in Rebdorf mit den Herz-Jesu-Missionaren zusammengearbeitet.

Der Orden der Herz-Jesu-Missionare entstand 1854 in Frankreich. Er sieht nach eigenen Angaben als "das einzige Heilmittel für die Menschen mit verschlossenem Herzen, aus dem Gleichgültigkeit und Egoismus resultieren, nur diese unbedingte Liebe des Herzens Jesu". Diese könne nicht anders, als alle zu retten, "weil sie es gar nicht aushält, dass nur ein Mensch verloren geht". Die Herz-Jesu-Missionare stehen laut eigener Darstellung dafür, "dass Gott in sich ganz Liebe ist und die Menschwerdung Jesu seine letzte Möglichkeit, den Menschen dies zu zeigen". Das Ordenskürzel lautet MSC (Abkürzung des lateinischen Namens Missionarii Sacratissimi Cordis). (KNA)