Erzbistum bestreitet Rechtmäßigkeit

Schismatische Klarissen verkaufen kiloweise Gold

Veröffentlicht am 05.02.2025 um 10:59 Uhr – Lesedauer: 

Burgos ‐ Die schismatischen Klarissen von Belorado sind in Geldnot: Offiziell gehört ihnen ihr ehemaliges Kloster nicht – jetzt haben sie Gold im Wert von über 100.000 Euro verkauft. Die Polizei warnt den Käufer, das Erzbistum protestiert.

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Die schismatischen Klarissen von Belorado versuchen sich mit dem Verkauf von Gold über Wasser zu halten. Die ehemalige Äbtissin hat spanischen Medienberichten zufolge 1,73 Kilogramm Gold für 130.000 Euro verkauft. Das Erzbistum Burgos bestätigte am Dienstag in einer Pressemitteilung, dass es von der Polizei informiert wurde, dass der Verkauf stattgefunden habe. Laut dem Erzbistum hat die Polizei den Käufer des Goldes aufgefordert, "von jeglichen Handlungen mit den erworbenen Vermögenswerten abzusehen, bis der rechtmäßige Besitz dieser Person an den genannten Gegenständen anerkannt ist".

Aus den dem Erzbistum vorliegenden Unterlagen gehe hervor, dass die Ordensgemeinschaft 2020 in zwei Transaktionen Gold im Wert von insgesamt über 250.000 Euro gekauft habe. Diese Käufe seien rechtmäßig im Namen der beiden Klöster des Ordens erfolgt. Gemäß kirchlichem Recht, das in Spanien auch staatlich anerkannt ist, ist das Ordensvermögen aber Eigentum der Kirche, nicht der einzelnen Ordensleute: "Der ehemaligen Äbtissin fehlt jegliche Rechtsfähigkeit, um die kanonischen juristischen Personen der Klöster von Belorado und Derio zu verwalten oder zu vertreten, die Eigentümer des Goldes sind", so das Erzbistum.

Das Vermögen der Gemeinschaft steht unter Aufsicht einer Verwaltungskommission, die der vom Vatikan zum Verwalter des Klosters bestellte Erzbischof von Burgos eingesetzt hat. Noch sei unbekannt, wem das Konto gehöre, auf das der Erlös des Goldverkaufs eingezahlt wurde. Sicher sei, dass es kein Konto der kirchlich anerkannten klösterlichen Rechtsträger sei.

Räumung durch Behörden verzögert sich

Die ehemaligen Ordensfrauen halten sich trotz ihrer Exkommunikation und einer Räumungsklage immer noch im Kloster Belorado auf. Sie hatten versucht, das Kloster in einen Verein nach bürgerlichem Recht umzuwandeln und so weiterhin Zugriff auf das Vermögen zu haben. Laut dem Erzbistum hat das spanische Innenministerium den ehemaligen Ordensfrauen die Umwandlung des Klosters in einen Verein verweigert. Die Räumung des Klosters war ursprünglich auf den 23. Januar angesetzt gewesen, hat sich aber bis heute verzögert, weil der Räumungsbescheid nicht allen betroffenen ehemaligen Ordensfrauen zugestellt werden konnte.

Der Konflikt um die Klarissen von Belorado hat sich in den vergangenen Monaten immer weiter zugespitzt. Im Mai hatten die Schwestern ein Manifest veröffentlicht, mit dem sie sich von der katholischen Kirche lossagten und erklärten, alle Päpste nach Pius XII. nicht anzuerkennen. Im Laufe des Konflikts schlossen sie sich verschiedenen schismatischen angeblichen Bischöfen an und wurden aufgrund ihres Schismas exkommuniziert. Alle Schlichtungsversuche des als Päpstlicher Kommissar eingesetzten Erzbischofs von Burgos, Mario Iceta, scheiterten. Im Kloster befinden sich außer den schismatischen Ex-Nonnen fünf pflegebedürftige ältere Schwestern, die sich dem Schisma nicht angeschlossen haben. (fxn)