Kritik nur an der Institution Kirche

Carolin Kebekus: "Jesus war ein Supertyp"

Veröffentlicht am 05.02.2025 um 12:50 Uhr – Lesedauer: 

Kiel/Köln ‐ Ohne Kritik an der Kirche ist Carolin Kebekus' aktuelles Bühnenprogramm mit dem bezeichnenden Titel "Shesus" nicht zu denken. Doch sie kritisiere nicht Jesus, betont die Komikerin – im Gegenteil.

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Der Komikerin Carolin Kebekus geht es bei der Kirchenkritik in ihren Bühnenprogrammen nach eigenen Worten nur um die Institution. "Ich glaube, Jesus war ein Supertyp", sagte sie im Vorfeld ihres Auftritts am Donnerstag in Kiel den "Kieler Nachrichten" (Mittwoch). Jesus sei mit vielen Vorschlägen "sehr up to date", führte sie aus. "Das würde uns allen wahnsinnig guttun. Wie toll wäre das: eine Kirche, die sich wirklich kümmern würde um ihre Missbrauchsopfer."

Zum Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland, dem Synodalen Weg, erklärte Kebekus, sie wisse nicht, ob es nicht mittlerweile Leute gebe, die den Prozess für gescheitert hielten. Wörtlich sagte sie: "Wenn man sich alleine anguckt, wie mit den Opfern von Missbrauch durch die katholische Kirche umgegangen wird, wie schwierig das ist, anerkannt zu werden, gehört zu werden, 'ne Entschädigung zu bekommen. Das ist keine echte, ehrliche Aufarbeitung."

Kebekus sieht Frauenrechte in Gefahr, wenn es wieder salonfähig werde, "auch mal der starke Mann zu sein, der seine Männlichkeit nach außen kehrt wie Trump". Sie merke das an sehr vielen frauenfeindlichen Kommentaren. Dabei gebe es viel Angst, Privilegien zu verlieren, erklärte die Komikerin. Auch angesichts des Aufstiegs der AfD halte sie es für wichtig, weiter laut zu sein, denn die AfD wolle "den von uns hart erkämpften frauenpolitischen Fortschritt einfach zunichtemachen". (KNA)