Nun rechtskräftig: Gericht bestätigt Urteil gegen Bischof Zanchetta
Ein argentinisches Berufungsgericht hat die Haftstrafe von viereinhalb Jahren für den verurteilten emeritierten Bischof von Orán, Gustavo Zanchetta, vom März 2022 bestätigt. Damit ist das Urteil rechtskräftig. Die Entscheidung der ersten Kammer des Strafgerichts von Salta wurde bereits Ende Dezember getroffen, berichteten argentinische Medien am Donnerstag. Zanchetta wurde vor knapp drei Jahren wegen mehrfacher sexueller Übergriffe an zwei Seminaristen seiner ehemaligen Diözese verurteilt. Gegen ihn wurde zudem wegen des Vorwurfs der Veruntreuung öffentlicher Gelder ermittelt. Zanchetta hat stets seine Unschuld beteuert und von einer Kampagne gegen sich gesprochen.
Zanchetta galt als Vertrauter von Papst Franziskus, der ihn 2013 zum Bischof von Orán ernannt hatte. Nach seinem Rücktritt als Bischof im Jahr 2017 – offiziell aus gesundheitlichen Gründen – war Zanchetta als Berater bei der vatikanischen Vermögensverwaltung APSA nach Rom berufen worden. Nach einer vorübergehenden Suspendierung 2019 kehrte er 2020 auf diesen Posten zurück. Anschließend räumte er die Stelle wegen der gegen ihn vorgebrachten Missbrauchsvorwürfe wieder.
Die Haftstrafe von viereinhalb Jahren wurde kurz nach dem Urteil 2022 aus gesundheitlichen Gründen in Hausarrest umgewandelt, was zu Protesten in Zanchettas ehemaliger Diözese führte. Den Hausarrest verbringt der emeritierte Bischof in einem Franziskanerinnen-Kloster. Seit November 2024 befindet sich Zanchetta jedoch für eine medizinische Behandlung in Rom, von der er bislang laut Medienberichten noch nicht nach Argentinien zurückgekehrt sein soll. Ein Gericht hatte die Reise gestattet. (rom)