Vagantenbischof mit deutschen Wurzeln betreut schismatische Klarissen

Die schismatischen Klarissen von Belorado haben einen neuen Bischof gefunden, der sie betreut – wieder ist es ein Vagantenbischof, dessen Weihe zweifelhaft ist. Diesmal ist es einer mit vielen Verbindungen nach Deutschland. Gegenüber katholisch.de bestätigte der Sprecher der Schwestern am Dienstag, dass Bischof Rafael Cloquell nun für die Ex-Nonnen die Sakramente spendet. Cloquell habe in der Klausur des neuen Restaurants der Frauen bereits der ersten Messe vorgestanden. "Diese Priester und Bischöfe sind nur vorübergehend hier”, so der Sprecher: "Sie helfen den Nonnen bei den täglichen Messen, sind eine Art Gast und arbeiten mit den Ordensfrauen bei ihrer religiösen Tätigkeit zusammen."
Der Sprecher der Ex-Nonnen hat erste Fotos aus dem von den Ex-Nonnen angemieteten Hotel veröffentlicht, wo einige der Frauen nun in Klausur leben und Rafael Cloquell der Messe vorsteht.
Laut dem Sprecher der Gemeinschaft ersetze Cloquell "vorübergehend" Bischof Rodrigo Henrique Ribeiro da Silva, der zeitweise im Kloster in Belorado lebte. Wie Da Silva führt auch Cloquell seine Weihelinie auf den lange Zeit exkommunizierten und sedisvakantistischen Erzbischof Pierre Martin Ngô Đình Thục zurück, dessen Bischofsweihen von der katholischen Kirche nicht als gültig angesehen werden. Cloquell wurde 1996 in Karlsruhe von dem ehemaligen tschechischen Untergrundpriester und Ex-Jesuiten Oliver Oravec zum Bischof geweiht, Ko-Konsekrator war der US-Amerikaner John E. Hesson, der ebenfalls von Oravec geweiht wurde. Vor seiner Rückkehr nach Spanien soll Cloquell in Filderstadt bei Stuttgart gelebt und dort einer traditionalistischen Gemeinschaft vorgestanden haben. Auf Anfrage teilte das Bistum Rottenburg-Stuttgart mit, dass dort davon nichts bekannt sei.
Der Konflikt um die Klarissen von Belorado hat sich in den vergangenen Monaten immer weiter zugespitzt. Im Mai hatten die Schwestern ein Manifest veröffentlicht, mit dem sie sich von der katholischen Kirche lossagten und erklärten, alle Päpste nach Pius XII. nicht anzuerkennen. Im Laufe des Konflikts schlossen sie sich verschiedenen schismatischen angeblichen Bischöfen an. Vor da Silva wirkte Pablo de Rojas im Kloster, der aus dem Umfeld der schismatischen palmarianisch-katholischen Kirche stammt. Alle Schlichtungsversuche des vom Papst als Kommissar eingesetzten Erzbischofs von Burgos, Mario Iceta, scheiterten: Die Schwestern wurden aufgrund ihres Schismas exkommuniziert, auch später fand keine Annäherung statt. Im Kloster befinden sich außer den schismatischen Ex-Nonnen, die nicht in das Restaurant umgezogen sind, fünf pflegebedürftige ältere Schwestern, die sich dem Schisma nicht angeschlossen haben. (fxn)