Große Ehre für Mutter Teresa: Gedenktag noch wichtiger
Der Gedenktag von Mutter Teresa hat künftig einen eigenen Gedenktag im Römischen Generalkalender. Der 5. September wird im liturgischen Kalender der Kirche als nichtgebotener Gedenktag für die heilige Teresa von Kolkata aufgenommen, teilte die Gottesdienstkongregation am Dienstag mit. Der Name der Heiligen höre "nicht auf zu leuchten als Quelle der Hoffnung für so viele Menschen, die Tröstung suchen für die Bedrückungen von Leib und Seele".
Die 1910 im heutigen Nordmazedonien geborene Ordensfrau gründete im indischen Kolkata den Orden der Missionarinnen der Nächstenliebe. 1979 wurde sie für ihre Arbeit mit Armen, Kranken, Obdachlosen und Sterbenden mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Die 1997 verstorbene Ordensfrau wurde 2016 durch Papst Franziskus heiliggesprochen. Ihr Gedenktag ist an ihrem Todestag.
"Die heilige Teresa von Kolkata hat das Evangelium von Grund auf gelebt und mutig verkündigt, und so ist sie eine Zeugin für die Würde und das Privileg demütigen Dienens", heißt es in dem bereits an Heiligabend unterzeichneten und jetzt veröffentlichten Dekret des Dikasteriums. "Da sie nicht nur die Geringste, sondern die Dienerin der Geringsten sein wollte, wurde sie zu einem Beispiel der Barmherzigkeit und ein wahres Abbild des guten Samariters." Barmherzigkeit sei für sie das Salz gewesen, "das all ihrem Tun Geschmack verlieh, und das Licht, das die Finsternis derer erleuchtete, die nicht einmal Tränen hatten, um ihre Armut und ihre Bedrängnisse zu beweinen".
Liturgische Texte für Messe und Stundenbuch veröffentlicht
Mit der Aufnahme der Heiligen in den Generalkalender macht die Kirche die Bedeutung Mutter Teresas für die gesamte Kirche deutlich. Laut dem Dekret hat Papst Franziskus die Ergänzung des Kalenders auf "Bitten und Ersuchen von Hirten, Ordensleuten und Vereinigungen von Gläubigen" hin und in Anbetracht der Kraft der Spiritualität der heiligen Teresa von Kolkata in verschiedenen Gegenden des Erdkreises angeordnet. Mit dem in sieben Sprachen veröffentlichten Dekret wurden auch liturgische Texte für den neuen Gedenktag in lateinischer Sprache veröffentlicht, für deren Übersetzung die jeweiligen Bischofskonferenzen zuständig sind.
Die Begehung eines nichtgebotenen Gedenktags in der Liturgie steht im freien Ermessen des Zelebranten, sofern kein höherrangiger Tag den Gedenktag verdrängt. Die liturgische Farbe für die Gedenktage von Heiligen, die nicht als Märtyrer gestorben sind, ist weiß. Im Generalkalender reiht sich Mutter Teresa nun zwischen dem gebotenen Gedenktag Papst Gregors des Großen (3. September) und dem Fest Mariä Geburt (8. September) ein. Papst Franziskus hat in seinem Pontifikat bereits mehrfach den Römischen Generalkalender ergänzt. Vor Mutter Teresa nahm er den heiligen Gregor von Narek (27. Februar), den Kirchenlehrer Juan de Ávila (10. Mai), Papst Paul VI. (29. Mai), die Kirchenlehrerin Hildegard von Bingen (17. September), die Ordensfrau Faustyna Kowalska (5. Oktober) und den Mariengedenktag Unserer Lieben Frau von Loreto (10. Dezember) auf. (fxn)