Vor Aschermittwoch: Bistum warnt vor ätzenden Aschekreuzen

Das Bistum Rottenburg-Stuttgart hat vor dem unsachgemäßen Gebrauch von Aschekreuzen am Aschermittwoch gewarnt. "Der Kontakt mit einer Mischung aus Asche und Wasser kann auf der menschlichen Haut schwere Verletzungen auslösen", heißt es im aktuellen Amtsblatt der Diözese. Bei der Vorbereitung und Verwendung der Asche sei darauf zu achten, "dass eine alkalische Reaktion durch die Vermischung mit Wasser ausgeschlossen ist", so der Hinweis. "Die Verwendung einer derartigen Mischung wird ausdrücklich untersagt."
Wenn Asche mit Wasser reagiert, entsteht unter anderem Kaliumhydroxid. In der Mischung mit Wasser wird daraus eine Kalilauge, die die Haut reizen oder – je nach Konzentration – sogar zu schweren Verätzungen führen kann. 2018 war es in einer Gemeinde der Erzdiözese Freiburg so beispielsweise zu teils schweren Verätzungen gekommen. Eine labortechnische Untersuchung des Landeskriminalamts Baden-Württemberg hatte ergeben, dass es in dem verwendeten Asche-Wasser-Gemisch zu einer alkalischen Reaktion gekommen sei. Die Erzdiözese hatte daraufhin verboten, eine entsprechende Mischung zu verwenden, um den Schutz der Gläubigen bei der Teilnahme an liturgischen Riten der Kirche zu gewährleisten.
Keine Bezeichnung der Stirn
Mit dem Aschermittwoch beginnt die vierzigtägige Fastenzeit vor Ostern. Im Gottesdienst wird den Gläubigen als Zeichen der Buße in der Regel ein Kreuz aus Asche auf die Stirn gezeichnet oder die Asche über den Kopf gestreut. Dabei spricht der Spender die Worte "Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst" oder "Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium". Die Asche stammt von den verbrannten Palmzweigen des Vorjahres. Sie wird gesegnet und mit Weihwasser besprengt, bevor sie den Gläubigen aufgelegt wird.
Die Diözese Rottenburg-Stuttgart wies im Amtsblatt darauf hin, dass die Austeilung der Asche ein Bußritus sei und "durch das Bestreuen des Kopfes mit einer kleinen Menge Asche, nicht durch Bezeichnung der Stirn mit Asche" geschehe. (cbr)