Israels Bischöfe erstatten Anzeige gegen antichristliche Hetze

Katholische Gemeinschaft bittet um Schutz

Veröffentlicht am 08.08.2015 um 11:00 Uhr – Lesedauer: 
Israel

Jerusalem  ‐ Die rechte jüdische Organisation "Lehava" hat schon mehrmals für Schlagzeilen gesorgt. Jüngst hatte der Vorsitzende zu Brandstiftung an Kirchen aufgerufen. Nun haben die katholischen Bischöfe im Heiligen Land Anzeige erstattet.

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Die katholische Gemeinschaft des Heiligen Landes habe Angst und "sieht sich in Gefahr", so die Bischöfe. Sie appellierten an die israelischen Behörden, den Christen und ihren Gottesdienstorten Schutz zu garantieren.

Gopstein hatte laut Medienberichten unter Berufung auf den jüdischen Gelehrten Maimonides argumentiert, Orte des Götzendienstes müssten zerstört werden. Er sei bereit, dafür 50 Jahre im Gefängnis zu verbringen. In einer Reaktion auf die Veröffentlichung eines Mitschnitts seiner Äußerung sagte Gopstein, er habe sich zur Einstellung Maimonides zum Christentum geäußert und nicht dazu aufgerufen, das Gebot in die Tat umzusetzen. Dies sei Sache der Regierung, nicht einzelner.

Organisation macht nicht zum ersten Mal Schlagzeilen

"Lehava" ist eine Abkürzung des hebräischen Programms der Organisation: "Assimilation im Heiligen Land vorbeugen". Sie macht sich das Gedankengut des 1990 in New York ermordeten radikal-zionistischen Politikers Meir Kahane zu eigen; dessen Kach-Partei wurde 1988 vom israelischen Parlament als rassistisch und antidemokratisch verboten.

Die Organisation machte wiederholt mit Kampagnen gegen Mischehen zwischen jüdischen Frauen und Arabern Schlagzeilen. Im Juli hatte das Jerusalemer Bezirksgericht zwei Mitglieder der Organisation für den Brandanschlag auf Israels größte zweisprachige Schule in Jerusalem im vergangenen November zu Haftstrafen verurteilt. (KNA)