"Das ist eine eklatante Respektlosigkeit"

Kritik an Aussagen von Kardinal zu Tod von Papst Franziskus

Veröffentlicht am 13.03.2025 um 12:33 Uhr – Lesedauer: 

New York ‐ Juan Carlos Cruz ist Mitglied der Päpstlichen Kinderschutzkommission und hat Franziskus mehrfach getroffen. In einem Beitrag kritisiert er nun die Äußerungen des Erzbischofs von New York über die Gesundheit des Papstes.

  • Teilen:

Der chilenische Aktivist und Mitglied der Päpstlichen Kinderschutzkommission Juan Carlos Cruz hat den New Yorker Kardinal Timothy Dolan wegen dessen Äußerungen über den Gesundheitszustand des Papstes kritisiert. In einem Gastbeitrag für das katholische US-Magazin "National Catholic Reporter" (Mittwoch) erklärte Cruz, Dolan habe am 24. Februar in der New Yorker Kathedrale behauptet, Papst Franziskus befinde sich in einem sehr schlechten Gesundheitszustand und sei "wahrscheinlich dem Tod nahe".

Dolans Bemerkung erfolgte einen Tag, nachdem beim Papst eine leichte Einschränkung der Nierenfunktion festgestellt worden war. Cruz zufolge könnten solche Äußerungen eines hochrangigen Kirchenvertreters jedoch "leicht missverstanden werden". Zugleich kritisierte der Chilene ein Memo, das Dolan einige Tage zuvor über seinen Generalvikar an Priester und Mitarbeiter der Erzdiözese New York zur Vorbereitung auf den Tod des Papstes verschickt hatte. Darin habe der Kardinal den Papst bei seinem bürgerlichen Namen genannt, wie es jene tun, die ihn nicht anerkennen – und behauptet, er nähere sich dem Ende seines irdischen Lebens. "Das ist eine eklatante Respektlosigkeit", so Cruz.

Kirche braucht Franziskus

Der Chilene betonte auch, die Kirche und die Welt bräuchten Papst Franziskus. Der 88-Jährige habe zwar keine leichte Krankheit. "Aber ich bleibe zutiefst optimistisch, ihn bald wieder im Vatikan zu sehen", so der Aktivist. Er selbst freue sich auf das Wiedersehen: "Wahrscheinlich wird er dann einen Witz darüber machen und mir erzählen, wie sehr ihn die unzähligen Gebete und Nachrichten berührt haben, die er erhalten hat."

Cruz sagte weiter, seine Freunde, seine Familie und viele andere Menschen, die er kenne, hätten sich noch nie so willkommen in der Kirche gefühlt wie nach der Botschaft von Franziskus, dass die Kirche für alle da sei. "Diese Botschaft beschreibt ihn perfekt", so Cruz. Und: "Während manche eine Welt der Intoleranz errichten wollen, hat Papst Franziskus etwas viel Größeres im Sinn: eine Kirche, die umarmt, heilt und willkommen heißt." (KNA)