Höchstzahl von 120 Papstwählern durch Franziskus selbst außer Kraft gesetzt

Vatikan: Nach Absagen wählen noch maximal 133 Kardinäle nächsten Papst

Veröffentlicht am 29.04.2025 um 14:20 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Noch nie waren so viele Kardinäle bei einem Konklave wahlberechtigt wie diesmal. Doch ihre Zahl ist nicht ganz so hoch wie anfangs gedacht. Der Vatikan gibt neueste Informationen zur kommenden Papstwahl.

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Am kommenden Konklave zur Wahl eines neuen Papstes werden höchstens 133 Kardinäle teilnehmen. Wie Vatikansprecher Matteo Bruni am Dienstag mitteilte, haben bislang zwei wahlberechtigte Kardinäle ihre Teilnahme am Konklave offiziell krankheitsbedingt abgesagt. Die Namen wurden mit Rücksicht auf die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen von Bruni nicht bekanntgegeben.

Eigentlich sind 135 der insgesamt 252 Kardinäle beim Konklave am 7. Mai wahlberechtigt, da sie das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Die im Kirchenrecht festgelegte Höchstzahl von 120 wählenden Kardinälen habe Papst Franziskus selbst vorübergehend außer Kraft gesetzt, indem er mehr als 120 wahlberechtigte Kardinäle ernannte, erklärte Bruni.

Abgesetzter Kardinal Becciu nicht mitgezählt

Die strittige Frage, ob außerdem auch der von Papst Franziskus abgesetzte Kardinal Angelo Becciu (76) an der Wahl teilnehmen kann, habe der Betroffene selbst entschieden und auf eine Teilnahme verzichtet. Zusammen mit ihm wären es 136 Kardinäle unter 80 Jahren gewesen. Becciu wurde 2023 wegen Verwicklung in eine verlustreiche Immobilieninvestition in London vom Vatikangericht zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt, legte jedoch Berufung ein. Franziskus hatte ihm bereits 2020 wegen derselben Sache seine Kardinalsrechte entzogen, allerdings waren sowohl die rechtliche Grundlage als auch die Tragweite dieser Strafe unklar geblieben.

An den Versammlungen des sogenannten Vorkonklaves nahmen laut Bruni am Dienstag 183 Kardinäle teil. Unter ihnen waren mehr als 120 im Konklave wahlberechtigte Kardinäle. (KNA)