Vom päpstlichen Außenminister zum Verkünder eines neuen Papstes

Der französische Kardinal Mamberti spricht das "Habemus papam"

Veröffentlicht am 02.05.2025 um 00:01 Uhr – Von Alexander Brüggemann (KNA) – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Zum zweiten Mal in Folge wird ein Franzose der Welt den Namen des neuen Papstes verkünden. Diesmal ist es der oberste Richter der Kirche, Kardinal Dominique Mamberti. Es ist der Höhepunkt seiner Laufbahn.

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Es werden wohl die berühmtesten fünf Minuten seiner langen Laufbahn sein. Der französische Kardinal Dominique Mamberti wird das nächste "Habemus papam" sprechen – also jene Formel, mit der von der Mittelloggia des Petersdoms aus der neue Papst der Weltöffentlichkeit vorgestellt wird.

Das Amt, das den 73-Jährigen dafür bestimmt, ist das des Kardinalprotodiakons. Denn Mamberti ist nicht nur Leiter der Apostolischen Signatur, des Obersten Gerichtshofs der katholischen Kirche, und damit (nach dem Papst) der oberste Richter in der katholischen Kirche. Seit 2024 ist er auch der dienstälteste Kardinal aus der Klasse der Kardinaldiakone, der noch nicht die Altersgrenze von 80 Jahren überschritten hat.

Mamberti ist erst der 26. Kardinalprotodiakon, der die berühmten Worte sprechen darf. Zum Beispiel kamen während der gut 26-jährigen Regierungszeit Johannes Pauls II. (1978-2005) neun Kardinalprotodiakone nicht zum Zuge.

Geboren in Marokko

Geboren 1952 im marokkanischen Marrakesch und aufgewachsen auf der Insel Korsika, wurde Mamberti dort 1981 im Bistum Ajaccio zum Priester geweiht. 1986 begann er seine vatikanische Laufbahn im diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls in Algerien. Weitere Stationen unter anderen waren die Vatikan-Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York, der Libanon und der Sudan.

Papst Franziskus nach seiner Wahl am 13. März 2013 auf der Loggia des Petersdoms.
Bild: ©picture alliance / dpa/Donatella Giagnori / Eidon

Papst Franziskus nach seiner Wahl am 13. März 2013 auf der Loggia des Petersdoms.

Seit 2006 war Mamberti dann vatikanischer Außenminister, ernannt in der Frühzeit Papst Benedikts XVI. Aus diesen Jahren stammen als Auszeichnungen das Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik (2007), das Großkreuz des Sterns von Rumänien (2008) und der Titel eines Komturs der Ehrenlegion (2009). 2014 dann, unter Franziskus, erfolgte die Versetzung als Leiter der Signatur.

Kardinal Mamberti ist der zweite französische Kardinal in Folge, der den Namen des neuen Papstes bekanntgeben würde. 2013 verkündete Kardinal Jean-Louis Tauran (1943-2018) die Wahl von Jorge Mario Bergoglio zu Papst Franziskus. 2005 gab der Chilene Jorge Medina Estevez (1926-2021) die Wahl Benedikts XVI. bekannt.

Irgendwann nach dem 7. Mai wird dann auch die Weltöffentlichkeit auf Dominique Mamberti blicken. Irgendwann nach dem Weißen Rauch wird der der Kardinalprotodiakon auf die Loggia des Petersdoms treten, um der aufgeregten, womöglich "Viva il Papa" skandierenden Menschenmenge auf dem Platz zu verkünden: "Annuntio vobis gaudium magnum. Habemus Papam!" – Ich verkünde euch eine große Freude. Wir haben einen Papst!

Von Alexander Brüggemann (KNA)