Räumungsklage gegen schismatische Klarissen erfolgreich

Die schismatischen Klarissen müssen das Kloster Belorado räumen. Das Gericht von Briviesca hat dem vom Vatikan zum Verwalter des Klosters bestimmten Erzbischof Mario Iceta recht gegeben, wie das Erzbistum Burgos am Freitag mitteilte. Die ehemaligen Nonnen wurden verurteilt, das Kloster zu räumen und dem Päpstlichen Verwalter zu übergeben. Sollten sie dies nicht freiwillig tun, droht ihnen eine zwangsweise Räumung. Als Termin dafür steht weiterhin der 12. September im Raum.
Das Gericht stellt in seinem Urteil fest, dass die Beklagten nicht nachweisen konnten, dass sie das Kloster rechtmäßig besitzen. Versuche der ehemaligen Nonnen, das Kloster in einen Verein nach bürgerlichem Recht umzuwandeln und so dem Zugriff der Kirche zu entziehen, scheiterten. Das Verfahren zog sich seit Dezember 2024 hin, da unter anderem die Frage nach der Rechtmäßigkeit der Umwandlung in einen Verein durch ein Obergericht geklärt werden musste. Die Frauen hatten dieses und weitere Verfahren durchweg verloren. Neben der Anerkennung der Umwandlung in einen Verein wollten die Frauen auch feststellen lassen, dass Iceta nicht rechtmäßig zum Verwalter bestellt worden sei.
Mehrere weitere Standorte
Neben den beiden Klöstern, die ursprünglich zur Gemeinschaft gehören, gibt es noch mindestens zwei weitere Standorte, die die ehemaligen Schwestern im Besitz haben. Zum einen haben sie als wirtschaftliches Standbein in der Zwischenzeit ein ehemaliges Hotel gemietet und dort ein Restaurant eröffnet. Zum anderen scheinen sie das ehemalige Klarissenkloster in Orduña zu nutzen. Ob dieses tatsächlich von den Klarissen von Belorado erworben worden ist, ist unklar. Die Gemeinschaft von Belorado hatte 2020, vor dem Schisma, das ehemalige Klarissenkloster in Orduña erwerben wollen. Anscheinend ist bis auf die Vertragsunterzeichnung und eine Anzahlung von 100.000 Euro auf den Kaufpreis von 1,3 Millionen Euro aber nichts Weiteres passiert. Anfang der Woche wurde bekannt, dass fünf ältere plegebedürftige Schwestern wohl nach Orduña verbracht wurden; die ehemaligen Nonnen bestreiten das. Die fünf älteren Schwestern sind den Weg ins Schisma nicht mitgegangen und bilden damit den verbliebenen Orden.
Der Konflikt um die Klarissen von Belorado hat sich in den vergangenen Monaten immer weiter zugespitzt. Im Mai 2024 hatten die Schwestern ein Manifest veröffentlicht, mit dem sie sich von der katholischen Kirche lossagten und erklärten, alle Päpste nach Pius XII. nicht anzuerkennen. Im Laufe des Konflikts schlossen sie sich verschiedenen schismatischen angeblichen Bischöfen an und wurden aufgrund ihres Schismas exkommuniziert. Alle Schlichtungsversuche des Päpstlichen Kommissars Iceta scheiterten. Das Erzbistum Burgos hatte bereits im September Räumungsklage eingereicht, da sich die exkommunizierten Schwestern nach wie vor auf dem Anwesen aufhalten. Ursprünglich war die Räumung für Ende Januar vorgesehen. (fxn)