"Raus aus der extremen Hitze"

Vatikan improvisiert: Generalaudienz mit Papst Leo XIV. an zwei Orten

Veröffentlicht am 13.08.2025 um 12:35 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Die Sommerhitze lässt auch den Papst nicht kalt: Seine Generalaudienz hielt Leo XIV. jetzt an gleich zwei Orten – bevor er sich selbst in eine knapp einwöchige Auszeit in den nahe gelegenen Bergen begeben wollte.

  • Teilen:

Papst Leo XIV. hat erneut zum entschiedenen Einsatz für Frieden und Nächstenliebe aufgerufen. Die Menschen sollten sich ein Beispiel an dem von den Nationalsozialisten ermordeten Priester Maximilian Kolbe (1894–1941) und dessen heroischer Aufopferung für andere nehmen, sagte er am Mittwoch bei der Generalaudienz in der Vatikanischen Audienzhalle. Er bat Gott um den Frieden für alle Völker, "die unter der Tragödie des Krieges leiden". Der polnische Priester, Ordensmann und Publizist Kolbe wurde 1941 verhaftet und ins NS-Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo er für einen Mithäftling in den Hungerbunker ging und dort ermordet wurde; Papst Johannes Paul II. sprach ihn 1982 heilig.

"Raus aus der extremen Hitze"

Zu Beginn der Audienz sagte Leo XIV. vor tausenden Menschen auf Englisch und Spanisch: "Wir werden die Generalaudienz heute an mehreren Orten halten, um etwas aus der Sonne und der extremen Hitze zu kommen. Danke euch für eure Geduld, und danken wir Gott für das wunderbare Geschenk des Lebens, das gute Wetter und all seinen Segen."

Aufgrund der römischen Sommerhitze von nahezu 40 Grad hatte der Vatikan die Generalaudienz kurzfristig vom Petersplatz in die benachbarte Audienzhalle verlegt, die aber nur Platz für höchstens 8.000 Menschen bietet. Anschließend wollte Leo XIV. noch den Petersdom besuchen, um noch mehr Menschen grüßen zu können. Im Anschluss an die Generalaudienz nahm er sich viel Zeit, um mit Geistlichen, Brautpaaren, Menschen mit Behinderung, Jugendlichen und anderen in der Halle anwesenden Personen aus vielen Ländern zu sprechen.

Um 12 Uhr zeigte sich Leo auf dem Petersplatz und segnete die Tausenden auf Englisch, Italienisch und Spanisch. Auch im Petersdom warteten mehrere tausend Menschen auf den Pontifex. Am Nachmittag wollte Leo XIV. zu einer erneuten Auszeit in die päpstliche Sommerresidenz Castel Gandolfo in den Albaner Bergen aufbrechen. Seine Rückkehr ist dem Vernehmen nach für Dienstag, 19. August, vorgesehen. Er hatte sich dort bereits vom 6. bis 22. Juli aufgehalten.

Pläne für Castel Gandolfo

In Castel Gandolfo will Leo am Feiertag Mariä Himmelfahrt (15. August) einen Gottesdienst feiern. Am Sonntag ist im nahe gelegenen Albano eine Messe mit Armen geplant, die von der örtlichen Caritas betreut werden. Danach hält er in Castel Gandolfo das traditionelle Mittagsgebet auf dem Hauptplatz. Anschließend ist ein Mittagessen mit rund hundert bedürftigen Menschen in der Einrichtung "Borgo Laudato si'" in den Gärten der Villa Barberini geplant. In der Sommerresidenz in Castel Gandolfo verbrachten die Päpste etwa 400 Jahre lang einige Wochen des Jahres. Hingegen blieb Papst Franziskus (2013–2025) auch im Sommer im Vatikan, ließ aus der Residenz ein Museum machen und in den Gärten das ökologische Sozialprojekt "Borgo Laudato si'" einrichten. (KNA)