Heiliger Martin als Vorbild
"Was ihr für einen meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan", zitierte der Bischof aus dem Matthäusevangelium. Besonders angesichts der kommenden kalten Jahreszeit sei es für die Flüchtlingsfamilien eine große Hilfe, wenn sie in beheizten Wohnungen leben könnten, so Fürst in seinem Brief mit dem Titel "Hoffnung für die Heimatlosen". Demnächst solle ein an die Gemeinden versandter Erhebungsbogen feststellen, wo neue Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen werden könnten.
Gleichzeitig dankte Fürst allen in der Flüchtlingsarbeit engagierten Menschen. Er wisse, dass sein Appell auf ungezählte offene Ohren treffe. Er freue sich über den vielfältigen Einsatz von Kirchengemeinden, Ordensgemeinschaften, Freundes- und Helferkreisen und des Caritas-Verbandes. Der Bischof verwies auf den Diözesanrat, der aus dem Bistumsetat rund 12 Millionen Euro für einen eigenen Fonds Flüchtlingshilfe zur Verfügung gestellt habe. Das vielfältige Engagement zeige, dass das Vorbild des heiligen Martin, des Bistumspatrons, "als Verpflichtung betrachtet und angenommen werde", sagte der Bischof.
Fürst sei sich allerdings auch bewusst, dass die Ethik des Teilens große Belastungen mit sich bringe, die an die Grenzen der Leistungsfähigkeit führen könne: "Oft legt sich auf unsere Bereitschaft zu helfen auch der Schatten von Hilfslosigkeit und Ohnmacht." Die Herausforderung durch die vielen Flüchtlinge sei eine Bewährungsprobe, die die Chance berge, "dass wir wachsen in der Glaubwürdigkeit, reicher werden in der Begegnung mit Menschen aus den Kirchen anderer Kontinente und aus anderen Kulturen, dass wir jünger werden durch die Aufnahme der vielen Kinder, denen wir eine bessere Zukunft eröffnen können", erklärte der Bischof. (jml)