Kirchenrechtliche Untersuchung bereits eingeleitet

Wegen Segnung von Freimaurer-Gedenkstein: Priester suspendiert

Veröffentlicht am 04.09.2025 um 10:44 Uhr – Lesedauer: 

Ormac ‐ Ein philippinischer Ordenspriester hat unter den Gläubigen einen Skandal verursacht. Gegen ihn läuft nun eine kirchenrechtliche Untersuchung. Daher darf er sein Priesteramt vorerst nicht weiter ausüben – bis zur Klärung des Falls.

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Ein katholischer Priester auf den Philippinen ist vom Priesteramt suspendiert worden, nachdem er einen Freimaurer-Gedenkstein gesegnet hatte. Wie das Portal "Crux" am Mittwoch berichtete, wurde gegen Pater Libby Danos eine kanonische Untersuchung eingeleitet. Danos gehört dem Orden der Unbeschuhten Augustiner an. Es heißt, er sei einer der Pioniere des Ordens in Asien gewesen. 

Zum Fall äußerte sich auch sein Ordensoberer, Pater Luigi Kerschbamer: "Obwohl Pater Danos angedeutet hat, dass er sich zunächst nicht über die genaue Natur der Zeremonie im Klaren war, erkennen wir an, dass diese Handlung – unabhängig von ihrer Absicht – der klaren und einheitlichen Lehre der katholischen Kirche in Bezug auf die Freimaurerei widerspricht und unter den Gläubigen einen Skandal verursacht hat." Pater Danos habe jedoch tiefe Reue gezeigt und kooperiere uneingeschränkt in der kirchenrechtlichen Untersuchung, heißt es weiter. Er sei vorübergehend von seinem Dienst suspendiert worden, um eine "ordnungsgemäße Klärung und Lösung der Angelegenheit" zu ermöglichen. 

Mit der Suspendierung habe sich der Orden auf die kirchliche Lehre zur Freimaurerei berufen. Die offizielle Linie der Kirche betont die Unvereinbarkeit zwischen der katholischen Lehre und der Freimaurerei. Der Präfekt des vatikanischen Glaubensdikasteriums, Kardinal Victor Manuel Fernández, hatte Ende 2023 ein Dokument unterzeichnet, in dem er die kirchliche Ablehnung der Freimaurerei bekräftigte. Diese war zuletzt 1983 in einer Erklärung der damaligen Glaubenskongregation unter der Leitung von Kardinal Joseph Ratzinger dargelegt worden. (mtr)