Sommer, Sonne, Lebkuchen? Kein Problem!
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Der kalendarische Sommer ist noch nicht vorbei, da füllen schon Lebkuchen und Spekulatius die Supermarktregale an prominenter Position. Eine YouGov-Umfrage bestätigt jetzt auch mein Gefühl: Fast drei Viertel der Deutschen finden das viel zu früh!
Ist das nicht ein Thema, bei dem Kirche mal etwas tun müsste? Verwässert dieses übertrieben verfrühte Konsumangebot nicht die Weihnachtsstimmung? Gehören diese Plätzchen für uns Christen nicht eigentlich in die Adventszeit?
Eigentlich nicht. Denn, wer es genau nimmt mit der Geschichte der Plätzchen, weiß, dass Lebkuchen bis zur Armutszeit des Dreißigjährigen Krieges ein ganz normales ganzjähriges Gebäck waren. Bei den beliebten Sorten ist es teilweise schwer, einen christlichen Bezug zu erkennen.
Und wer es ganz genau nimmt mit den Traditionen der Kirche, der weiß, dass auch die Adventszeit eigentlich eine Fastenzeit ist. Plätzchen wurden nur für die Weihnachtstage vorgebacken. Mit einer Umstellung auf Fastenzeit dürfte sich die Zustimmung von 73 Prozent der YouGov-Umfrage aber nur schwerlich erreichen lassen. Den meisten Menschen geht es wohl eher um die "Vorweihnachtszeit".
Hier also ein gut gemeinter Rat an die Kirche: Nicht vor den Karren gefühlter Traditionen spannen lassen! Fast drei Viertel der Befragten mögen sich an den Plätzchen im Supermarkt stören. Laut einem Rewe-Sprecher sprechen die Umsätze in September und Oktober allerdings eine andere Sprache: Sie liegen sogar über denen des Dezembers. Gehört das Aufregen über verfrühte Plätzchen vielleicht ebenso zum guten Ton wie der Spekulatius zum Herbstspaziergang?
Also locker bleiben und einfach selbst nicht zugreifen. Und wer weiß? Vielleicht sorgt die Übersättigung an Plätzchen im Herbst ja letztendlich sogar dafür, dass die Adventszeit irgendwann doch wieder eine Fastenzeit wird?
Die Autorin
Carina Adams ist Redakteurin bei katholisch.de.
Hinweis
Der Standpunkt spiegelt ausschließlich die Meinung der Autorin bzw. des Autors wider.
