Erzbischof bedauert den Vorfall

Drogenbesitz-Vorwurf gegen Bischofsvikar erschüttert Erzbistum

Veröffentlicht am 25.09.2025 um 11:13 Uhr – Lesedauer: 

Toledo ‐ Die Erzdiözese Toledo steht unter Schock: Ein hochrangiger Geistlicher wurde wegen mutmaßlichen Drogenbesitzes festgenommen. Der Erzbischof mahnt nun die Geistlichen zur Wachsamkeit und ruft zum Gebet für den Betroffenen auf.

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Angesichts der Verhaftung des ehemaligen Bischofvikars der Erzdiözese Toledo wegen mutmaßlichen Drogenbesitzes hat sich nun auch der Erzbischof zu dem Fall geäußert. Francisco Cerro räumte in einem Schreiben an rund 500 Geistliche der Diözese ein, "niemand sei davor gefeit zu fallen", wie das Portal "Vida Nueva" (Donnerstag) berichtet. "Zögern Sie nicht, um Hilfe zu bitten, wenn Sie in Schwierigkeiten geraten", mahnte der Erzbischof und rief die Priester auf, für den Betroffenen ebenso wie für die Gläubigen zu beten. 

Hintergrund ist der Fall des toledanischen Priesters Carlos Loriente. Bereits in der vergangenen Woche war er als Vikar für den Klerus abgelöst worden. Nach Medienberichten habe sich sein Verhalten seit einigen Monaten verändert. Der für seine Gewissenhaftigkeit geschätzte Geistliche blieb zunehmend Sitzungen und Feierlichkeiten fern, zu denen er eingeladen war. In seinem Umfeld wurde dies zunächst auf eine mögliche Krankheit zurückgeführt. Es kam jedoch anders: Loriente wurde in Zusammenhang mit dem Besitz von Rauschgift festgenommen. Alarm ausgelöst hatte erst der Verdacht auf verdächtige finanzielle Transaktionen. 

Interne Untersuchung eingeleitet

Nach der Festnahme erklärte das Erzbistum Toledo in einer öffentlichen Mitteilung, man bedauere "zutiefst die Vorfälle, die zur Festnahme geführt haben". Zugleich bekräftigte man das volle Vertrauen in die Justiz und bat um Verzeihung für den "moralischen Schaden, den die mutmaßlichen Vergehen eines Priesters der Erzdiözese verursachen könnten".

Am Mittwochabend wurde Loriente freigelassen, nachdem er vom Recht Gebrauch machte, die Aussage zu verweigern. Die Ermittlungen zu seiner Festnahme in Torremolinos wegen mutmaßlichen Drogenbesitzes sind noch nicht abgeschlossen. Loriente wurde jedoch mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern und Funktionen entbunden, zudem wurde eine interne Untersuchung eingeleitet. (mtr)