"B.Z."-Kolumne der Berliner Bischöfe wird nach 20 Jahren eingestellt
Die wöchentliche Kolumne "Was würde Jesus dazu sagen" der Berliner Bischöfe in der Boulevardzeitung "B.Z." wird nach 20 Jahren noch in diesem Monat eingestellt. Das bestätigte der Pressesprecher des Erzbistums Berlin, Stefan Förner, am Donnerstag auf Anfrage von katholisch.de. Der letzte Beitrag von Erzbischof Heiner Koch, der die Kolumne bislang im Wechsel mit Weihbischof Matthias Heinrich und dem Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Christian Stäblein, schrieb, werde am 18. Dezember erscheinen.
Verlag: Überprüfen immer wieder unser redaktionelles Angebot
Der Axel-Springer-Verlag, zu dem die "B.Z." gehört, äußerte sich gegenüber katholisch.de nicht genauer zu den Gründen für die Einstellung der Kolumne. "Wir überprüfen immer wieder unser redaktionelles Angebot, dies gilt auch für unsere Kolumnen", teilte ein Sprecher lediglich mit. Die redaktionelle Berichterstattung über kirchliche und religiöse Themen sei davon unbenommen.
Erzbischof Koch zeigte sich in einer Stellungnahme enttäuscht über die Einstellung der Kolumne: Dass diese "ausgerechnet jetzt endet, wo ein Ringen und Streiten um das, worauf wir uns in unserer Gesellschaft verständigen können, wichtiger ist denn je, bedaure ich". Er habe in seinen Beiträgen versucht, "falsche Gewissheiten infrage zu stellen und es zumindest für möglich zu halten, dass der andere mit seiner Position auch etwas Richtiges sieht". Zugleich dankte der Erzbischof für die Gelegenheit, rund 20 Jahre lang Woche für Woche "Gott und Glaube im Boulevard ins Wort zu heben".
Auch Beiträge der Kardinäle Sterzinsky und Woelki
Bischof Stäblein bedankte sich in seinem letzten Beitrag, der an diesem Donnerstag veröffentlicht wurde, ebenfalls für die Kolumne und erklärte: "Es war mir eine Ehre." In den vergangenen 20 Jahren sei es darum gegangen, den Menschen Gottes Zuspruch teil werden zu lassen. Mehr denn je würden sich Menschen danach sehnen, denn die Einsamkeit sei nicht kleiner geworden. Auch Worte der Hoffnung seien an dieser Stelle "ein Dauerbrenner" gewesen.
Die Kolumne "Was würde Jesus dazu sagen" war im November 2005 mit einem Beitrag des damaligen EKBO-Bischofs Wolfgang Huber gestartet. Für die katholische Kirche hatten unter anderem auch die beiden Kardinäle Georg Sterzinsky (bis 2011) und Rainer Maria Woelki (2011-2014) in ihren Amtszeiten als Berliner Erzbischöfe Beiträge für die Rubrik beigesteuert. (stz)
