Katholische Akademie Domschule Würzburg

Die Faust selbst war einst eine geöffnete Hand

Vor Ort

Der Abend widmet sich dem großen israelischen Dichter Jehuda Amichai (1924–2000) – einer Stimme des Humanismus, die Krieg, Vertreibung und Liebe in poetische Bilder verwandelt hat. Seine Texte erzählen von Verletzlichkeit, Erinnerung und der Sehnsucht nach Verständigung.


Lesung und Musik

01h 30 min
Bild: © Domschule Würzburg

Der Abend widmet sich dem großen israelischen Dichter Jehuda Amichai (1924–2000) – einer Stimme des Humanismus, die Krieg, Vertreibung und Liebe in poetische Bilder verwandelt hat. Seine Texte erzählen von Verletzlichkeit, Erinnerung und der Sehnsucht nach Verständigung. Amichai gilt als einer der Erneuerer der modernen hebräischen Sprache. Er führte sie aus dem sakralen Kontext in den Alltag und machte sie zur Sprache des modernen Israels. In Würzburg, wo Amichai und seine Familie ihre Wurzeln haben, erhält dieser Abend eine besondere Bedeutung: Die Stadt, aus der er als Kind vor den Nationalsozialisten fliehen musste, wird zum Ort der poetischen Heimkehr. Gerade in einer Zeit großer Spannungen im Nahen Osten und zunehmenden Antisemitismus auch in Europa ist dieses Programm ein Zeichen des Friedens, der Verständigung und des kulturellen Respekts. Es lädt dazu ein, zuzuhören, innezuhalten und über die Sprache der Poesie neu miteinander in Kontakt zu treten. Der Abend ist zweisprachig (Hebräisch/Deutsch) und verbindet Rezitation, Musik und Reflexion zu einem poetisch-intensiven Erlebnis. Er versteht sich als Zeichen kultureller Verständigung und lebendiger Erinnerung – in einer Zeit, in der Kunst Brücken schlägt, wo Politik scheitert. Referent*in(en): Bernhard Stengele; Robert Herrmann, Pianist und Komponist aus Leipzig; Emanuella Amichai, Schauspielerin, Regisseurin und Tochter des Dichters; Marianne Hollenstein, Live Painting