Dokumentation: Kath. Gottesdienst aus Oberglogau (Polen) vom 28.06.2015
Das Zweite Deutsche Fernsehen ist zu Gast im katholisch geprägten Nachbarland Polen. Der Gottesdienst wird live übertragen aus der Pfarrkirche St. Bartholomäus im oberschlesischen Oberglogau, poln. Glogówek. Für die rund 6000 Gläubigen ist das ein großes Ereignis.
Oberglogau liegt etwa 42 km südlich von Opole (Oppeln). Der Name ist auf den in dieser Gegend ursprünglich wachsenden Hagedorn, poln. „glóg“, zurückzuführen. Die Stadt mit ihrem Renaissance-Rathaus und den farbenfrohen Bürgerhäusern inspirierte einst Ludwig van Beethoven bei seiner 4. Sinfonie. Die Pfarrei St. Bartholomäus ist eine der ältesten Pfarreien im Bistum Opole. Die Pfarrkirche ist im Kern gotisch, mit spätbarocken Elementen ausgeschmückt und berühmt für ihre Barockfresken.
Seit 25 Jahren wird - nach der Wende im Jahr 1989 - der Gottesdienst in Glogówek jeden Sonntag in deutscher Sprache gefeiert. Für viele Oberglogauer ist „die Sprache des Herzens” und des Gebets das Deutsche geblieben. Trotz der wechselvollen Ereignisse und Umbrüche in der Nachkriegszeit haben die Menschen in Oberglogau und ganz Schlesien ihren Optimismus und ihre nationale Identität beibehalten - weil sie an ihrem Fundament, ihrem Glauben und dem göttlichen Wort, festhalten.
Die Worte „Seid ohne Furcht, glaubt nur” sollen wie ein roter Faden durch den Gottesdienst führen, den Pfarrer Ryszard Kinder leitet. Der Hauptzelebrant Dr. Joachim Kobienia hält die Predigt. Zu Besuch ist Pfarrer Andreas Zander aus der deutschen Partnerstadt Rietberg.
An der musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes wirken die Kirchenchöre „Loreto“ und „Glogovia“ unter der Leitung von Oskar Koziolek-Goetz und Rafal Miczka mit. Die Orgel wird von der jungen Musikstudentin Julianna Petzuch gespielt. Musiker begleiten samt Trompete, Horn, Posaune und Tuba die Heilige Messe.