"Stehe für eine eventuelle zweite Amtszeit nicht zur Verfügung"

Kardinal Marx gibt Vorsitz der Bischofskonferenz ab

Veröffentlicht am 11.02.2020 um 10:25 Uhr – Lesedauer: 
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Bonn ‐ Paukenschlag vor der Frühjahrs-Vollversammlung in Mainz: Der amtierende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, wird sich für eine zweite Amtszeit nicht zur Verfügung stellen.

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Kardinal Reinhard Marx hat vor der Wahl des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) Anfang März eine zweite Amtszeit ausgeschlossen. Das Jahr 2020 schreite voran und damit auch der Blick auf die Agenda und die Terminplanung für dieses und das kommende Jahr, schreibt Marx in einem Brief an die deutschen Bischöfe, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Das gelte auch für die Verpflichtungen des DBK-Vorsitzenden. "Ich finde es deshalb richtig, schon jetzt vor der Wahl des Vorsitzenden in der Frühjahrs-Vollversammlung klarzustellen, dass ich für eine eventuelle zweite Amtszeit nicht zur Verfügung stehe."

Dieser Entschluss stünde "schon seit einiger Zeit" fest, so Marx weiter, der seit 2014 den Vorsitz der DBK innehat. Die Amtszeit eines DBK-Vorsitzenden beträgt sechs Jahre. Die nächste Wahl findet bei der Frühjahrs-Vollversammlung (2. bis 5. März) in Mainz statt. "Ich finde, es sollte die jüngere Generation an die Reihe kommen", so Marx. Er begründete die Entscheidung auch mit seinem Alter: "Meine Überlegung ist, dass ich am Ende einer möglichen zweiten Amtszeit 72 Jahre alt wäre, und dann auch das Ende meiner Aufgabe als Erzbischof von München und Freising nahe sein wird." Außerdem würde er es begrüßen, "wenn es häufiger einen Wechsel in dieser Aufgabe gibt". 

"Alles hat seine Zeit"

Er habe "das Amt des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz sehr gerne ausgeübt". Doch "alles hat seine Zeit", begründete der 66-Jährige unter Bezugnahme auf das biblische Buch Kohelet seine Entscheidung. Er werde "weiterhin aktiv in der Bischofskonferenz mitarbeiten" und sich "besonders engagieren für den Synodalen Weg". Gleichzeitig wolle er in seinem Erzbistum wieder stärker präsent sein, "gerade in dem umfassenden Strategieprozess, den wir in diesem Jahr beginnen wollen".

Kardinal Reinhard Marx ist seit 2008 Erzbischof von München und Freising. Zwei Jahre später erhob ihn Papst Benedikt XVI. (2005-2013) zum Kardinal. Neben dem Vorsitz der DBK war Marx von 2012 bis 2018 auch Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE). (bod/rom)

11.02.2020, 10:50 Uhr: ergänzt um weitere Details