Neuer Purpurträger im zuletzt aus sechs Personen bestehenden Gremium

Papst stockt seinen Kardinalsrat auf – Kardinal Marx bestätigt

Veröffentlicht am 15.10.2020 um 13:50 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Die Reform der römischen Kurie ist eines der großen Anliegen von Papst Franziskus – und eine Mammutaufgabe. Doch jetzt gibt es neue Unterstützung: Der Pontifex hat einen weiteren Purpurträger in seinen zuletzt geschrumpften Kardinalsrat berufen.

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Papst Franziskus hat den Kardinalsrat, der ihn bei der Kurienreform berät, personell aufgestockt. Wie der Vatikan am Donnerstag bekanntgab, berief er den Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Fridolin Ambongo Besungu (60), in das zuletzt aus sechs Personen bestehende Gremium. Gleichzeitig bestätigte der Papst die bisherigen Kardinalsmitglieder Reinhard Marx (67), München, Oscar Rodriguez Maradiaga (77), Tegucigalpa, Staatssekretär Pietro Parolin (65), Sean Patrick O'Malley (76), Boston, Oswald Gracias (75), Bombay, und Giuseppe Bertello (78) als Leiter des Governatorats der Vatikanstadt.

Bild: ©Corinne Simon/CIRIC/KNA (Archivbild)

Fridolin Ambongo Besungu.

Kardinal Besungu ist als Vertreter Afrikas Nachfolger des im Oktober 2018 zurückgetretenen Kardinals Laurent Monsengwo Pasinya (81). Für den australischen Kardinal George Pell (79) gibt es bisher keinen Nachfolger. Maradiaga bleibt der Mitteilung zufolge Koordinator des Gremiums. Den bisherigen Sekretär, Bischof Marcello Semeraro (72), ernannte der Papst zum neuen Leiter der Heiligsprechungskongregation. Damit wird dieser Nachfolger des am 24. September entlassenen Kardinals Giovanni Angelo Becciu (72). Neuer Sekretär des Kardinalsrates ist der bisherige beigeordnete Sekretär Bischof Marco Mellino (54).

Der Kardinalsrat hatte zuletzt am Dienstag per Videokonferenz beraten. Das letzte physische Treffen fand im Februar im Vatikan statt. Bei der jüngsten Beratung ging es um die Reform der Kirchenleitung. Dabei legte der Rat dem Papst eine überarbeitete Fassung für eine neue Kurienordnung vor. Der Text soll jetzt in den zuständigen Behörden gegengelesen werden. In den Sommermonaten hatten die Mitglieder des Gremiums auch einzeln per Internet und Telefon miteinander beraten.Die nächste Tagung findet laut Mitteilung im Dezember wieder in virtueller Form statt.

Die Veröffentlichung einer neuen Kurienordnung war bereits für Anfang 2019 erwartet worden. Der aktuelle Entwurfstext ist seit Mitte April 2019 in Überarbeitung. Das Dokument mit dem Arbeitstitel "Praedicate evangelium" soll die aktuelle Kurienverfassung von 1988 ablösen. (tmg/KNA)